Browser Test 2024: Beste Chrome-Alternativen im Vergleich

Werbehinweis: Links mit * können Provisions-Links sein. Mehr dazu erfährst du hier.

Online-Banking, Krankheitssymptome oder Videostreaming: Kein Programm auf unserem Rechner kommt wahrscheinlich mit so vielen persönlichen Informationen von uns in Kontakt wie unser Browser. Trotzdem machen sich die wenigsten Gedanken darüber, welchen Browser sie eigentlich weshalb verwenden sollen und wie die unterschiedlichen Programme sich voneinander unterscheiden.

Die meisten Menschen nutzen Google Chrome. In vielen Fällen aus dem einfachen Grund, weil dieser auf vielen Geräten bereits vorinstalliert ist. Doch ist das tatsächlich die beste Wahl? Das möchte ich herausfinden. 

Deshalb vergleiche ich in diesem Artikel 9 Browser auf die unterschiedlichsten Kriterien miteinander. In diesem Test findest du die beliebtesten, aber auch weniger bekannte Browser, die so einige Vorteile mit sich bringen. Ich erkläre dir, worauf es bei einem guten Browser ankommt und welcher Browser für dich die beste Wahl ist. 

Mein Video-Interview beim SWR

Im Mai 2024 war ich im Interview beim SWR zum Thema sicher Surfen mit Browsern. Hier kannst du dir den Mitschnitt ansehen.

Welche Browser habe ich ausgewählt?

Auch wenn es viele unterschiedliche Browser auf dem Markt gibt, sieht die Verteilung eindeutig aus: Google Chrome ist der Marktführer. Laut Statcounter passiert ca. 50 Prozent aller Browsernutzung von deutschen Computern mit Googles Chrome. Darauf folgen Firefox und Microsoft Edge mit jeweils 16 % Marktanteil, gefolgt von Safari und Opera. 

Wie auch bei unseren bisherigen Anbieter-Vergleichen möchte ich etwas über den Tellerrand hinausschauen und weitere Browser mit dazu nehmen, die besonderen Wert auf Privatsphäre und Sicherheit legen. Meiner Meinung nach dürfen die Browser Brave, Tor, Mullvad und Vivaldi nicht fehlen und werden deshalb in dem Vergleich der besten Browser einbezogen.

Zudem habe ich auch mobile Browser getestet. Wenn du also wissen möchtest, welcher Browser der beste für dein Smartphone ist, dann werfe einen Blick auf meinen Browser Test für Android oder den Browser Test für dein iPhone.

Die wichtigsten Merkmale eines guten Browsers

Um die Frage zu klären, welcher Browser denn der Beste ist, müssen wir erst einmal definieren, woran man einen guten Browser erkennt. Es sind nicht nur die Sicherheitsfaktoren Sicherheit und Privatsphäre, die einen guten Browser ausmachen. Was bringt dir ein sicherer Browser, wenn er total langsam ist? Oder ein Browser mit großem Funktionsumfang, der deine Privatsphäre überhaupt nicht schützt?

Die Browser-Engine

Ein wichtiger Anhaltspunkt für einen gut funktionierenden Browser ist die Browser-Engine.  Eine Browser-Engine ist dafür verantwortlich, eine Website zu rendern. Das macht sie sozusagen zum Herzstück eines jeden Browsers. 

Sie wandelt den HTML-, CSS- und Javascript-Code in eine fertige Website um. Das entscheidet unter anderem darüber, wie gut eine Website funktioniert, wie schnell der Browser ist und auch welche Erweiterungen verwendet werden können.

Die Schnelligkeit 

Wie schnell die Browser aus meinem Vergleich sind, habe ich getestet und dafür mit jedem Browser sowohl auf Windows als auch auf macOS einen Speed-Test durchgeführt – genauer gesagt mit Safari nur auf einem Apple-PC. Dafür habe ich den Speedometer 2.0 herangezogen. Der schnellste Browser auf einem Betriebssystem hat hier 100 Prozent von mir bekommen. 

browser vergleich speed test
Alle Browser aus meinem Test waren schnell. Es gibt jedoch einige, die beim Speed-Test besonders gut abgeschlossen haben.

Die Sicherheit

Die Sicherheit des Browsers ist für mich sehr wichtig. In diesem Zusammenhang sind vor allem Open Source Browser zu empfehlen. Ihr Quellcode ist offen und jeder Programmierer kann ihn auf Sicherheitslücken untersuchen. Bei Closed-Source Browsern können wir Nutzer uns nie zu 100 % sicher sein, was sich alles im Quellcode verbirgt. Außerdem frage ich mich: Wieso kann man den Quellcode nicht einsehen? Soll hier etwas versteckt werden?

Ein Risikofaktor sind obendrein Sicherheitslücken im Browser. Regelmäßige Updates sorgen dafür, dass mögliche Bugs schnell behoben werden. 

Die Privatsphäre

Neben der Sicherheit ist auch deine Privatsphäre ein bedeutungsvoller Faktor. Deine Daten werden schließlich nicht einfach grundlos gespeichert. Sie werden verkauft oder für personalisierte Werbung verwendet. So werden wir Nutzer zum eigentlichen Produkt, was uns als Gesellschaft gläsern und manipulierbar macht. Außerdem empfinde ich persönliche Werbung als ziemlich nervig.

Firefox Fingerprinting
In den Privatsphäre-Einstellungen einiger Browser kannst du einstellen, ob bekannte Fingerprinting-Services blockiert werden sollen.

Ich schaue in meinem Browser Test auch hier ganz genau hin und überprüfe, wie mit deinen Daten umgegangen wird und welche Möglichkeiten du für den Schutz deiner Privatsphäre hast. Gibt es einen integrierten Tracking-Blocker, Werbeblocker oder sogar Anti-Browser-Fingerprinting?  

Der Funktionsumfang, das Unternehmen & die Nutzerfreundlichkeit 

Natürlich darf ein großer Funktionsumfang und eine entsprechende Nutzerfreundlichkeit nicht fehlen. Auch das prüfe ich ganz genau. Gibt es Möglichkeiten, die Oberfläche zu personalisieren, Lesezeichen hinzuzufügen oder Nutzerdaten zu synchronisieren? Wie schnell findet man sich mit der Oberfläche zurecht und sind alle Einstellungen leicht zu finden? 

Als Letztes werfe ich bei meinen getesteten Programmen einen Blick auf das Unternehmen dahinter. Vor allem bei kostenlosen Diensten, also allen Browsern in unserem Vergleich, ist es doch spannend nachzuvollziehen, warum die Unternehmen den Browser bereitstellen. 

Die 9 besten Browser 2024

Ich habe alle Browser aus meinem Vergleich selbst getestet und stelle dir jetzt die Platzierung vor, die sie meiner Meinung nach verdient haben. Welcher Browser am besten zu dir passt, ist natürlich eine individuelle Entscheidung. Jeder Browser bringt Vor- und Nachteile mit. 

Du kannst dir gerne auch mein Video der besten Browser ansehen. Darin habe ich allerdings nicht alle Browser miteinander verglichen, die du in diesem Browser Test findest. Folgende Browser fehlen in meinem Video Vergleich: Mullvad, Tor und Vivaldi.  

Platz 1: Brave

Ich starte meinen Vergleich mit meinem persönlichen Favoriten unter allen getesteten Browsern: dem Brave Browser. Er startete 2015, ist in fast 160 Sprachen verfügbar und ihn gibt es für alle Plattformen.

brave browser website
Brave bemüht sich um einen Browser, bei dem der Nutzer im Mittelpunkt steht.

Brave basiert auf Chromium. Es handelt sich dabei um die Blink Engine des Open Source Projekts Chromium – die Browser Engine, auf der auch Google Chrome und viele weitere Browser aus meinem Test basieren.

Das Grundgerüst von Brave ist Open-Source, was bedeutet, dass jeder den Quellcode kontrollieren kann, Verbesserungsvorschläge dazu abgeben und ihn unter bestimmten Bedingungen auch für seine eigenen Projekte verwenden kann. Das ist auch ein Grund, weshalb einige andere Browser auf Chromium setzen, wie du später noch sehen wirst. 

Für Chromium-basierte Browser gibt es außerdem die meisten Browser-Erweiterungen. Um genau zu sein über 180.000 laut ZDNET

Kommen wir zurück zum Brave Browser und dem Ergebnis aus meinem Geschwindigkeitstest: Brave schnitt in meinen Speed Tests auf macOS etwas schlechter ab als die anderen Chromium-Browser. Dafür rast Brave bei meinem Windows-Test zusammen mit Google Chrome an die Spitze.

Die Oberfläche von Brave ist aufgeräumt und wirkt weniger überladen als andere Browser, wie zum Beispiel Opera oder Edge. Allerdings hat auch Brave ein paar eingebaute Werbeplätze. Die lassen sich mit ein paar Klicks ausblenden.

brave talk
Bei Brave findest du viele interessante Zusatzfunktionen, wie eine integrierte Meeting-Funktion.

Der Brave Browser bietet einige Zusatzfeatures. Es gibt eine kostenlose Video-Meeting-Funktion oder eine Leseliste – einen Lesemodus gibt es standardmäßig allerdings leider nicht. 

Außerdem zeichnet sich Brave durch einige Krypto-Features aus. Beispielsweise kann ich Brave als Wallet benutzen, um darin einige Kryptowährungen zu halten. Dazu gehört die eigene Währung, aber auch ein paar andere ausgewählte. Wenn dich solche Features stören, kannst du sie auch einfach ausblenden. 

Eine weitere spannende Funktion ist die Möglichkeit, integrierte Tor-Verbindungen aufzubauen, wodurch du anonym auf Websites zugreifen kannst und sogar Zugang zum Darknet erhältst. Mehr zu dem Tor-Netzwerk erfährst du später noch.

Brave bietet zudem einen sehr detaillierten Tracking- und Werbeblocker. Von allen Browsern im Test hat er die meisten Funktionen. Das passt zu Braves Ziel: „Die beste Privatsphäre im Internet“ zu bieten. 

brave anti tracker
Kein andere Browser bietet meiner Erfahrung nach so viele Funktionen zum Schutz deiner Privatsphäre.

Bei Brave kannst du deine Browserdaten synchronisieren. Allerdings ist das Konzept dahinter etwas anders als bei den anderen Browsern aus diesem Test. Um seine Daten von einem zum anderen Gerät zu schicken, muss man erst mal eine Sync-Verbindung aufbauen. Das funktioniert nicht über einen Account, den man sich anlegen muss. 

Stattdessen generiert Brave einen zufälligen Sync-Code. Solange du diesen gesichert hast, hast du auch Zugriff auf deine Browser-Daten. Die Daten sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt, sodass auch Brave keinen Zugriff darauf hat.

brave browser sync qr code
Mit diesem zufällig generieren Sync Code hast du immer Zugriff auf deine Browser-Daten.

Brave ist Open-Source und gehört zum amerikanischen Unternehmen Brave Software. Das Unternehmen verdient sein unter anderem Geld mit einem eigenen VPN (virtuelles privates Netzwerk) und mit einer eigenen Kryptowährung.

Wegen Letzterem stand Brave immer wieder in der Kritik. Nicht wegen der eigenen Währung an sich, sondern wegen des Umstands, wie man sie sich selbst verdienen kann: Brave blockiert die Werbung auf Websites und blendet stattdessen seine eigene Werbung ein. 

Wie du den Brave Browser richtig nutzt, zeige ich dir ausführlich in meinem Video.

  • Hohe Nutzerfreundlichkeit
  • Umfassende Tracking- und Werbeblocker-Funktionen
  • Open-Source 
  • Integrierte Tor-Verbindungen für anonymes Surfen
  • Integriertes, kostenloses VPN
  • Updates alle 14 Tage
  • Leistung auf macOS etwas schlechter als auf Windows
  • Kritik an eigenen Werbepraktiken

Platz 2: Mozilla Firefox

Mozilla Firefox ist ein echtes Urgestein auf dem Browser-Markt. Der Browser wurde 2002 als Alternative zum Internet Explorer veröffentlicht und gewann schnell an Beliebtheit. 

Zwischenzeitlich war Firefox mit fast 60 Prozent der eindeutige Marktführer. Seitdem geht es allerdings nur noch abwärts, was die Verbreitung angeht. Aktuell nutzen in Deutschland nur rund 16 Prozent der Menschen Firefox.

Firefox gibt es ebenfalls für alle wichtigen Plattformen. Also iOS, Android, Windows, macOS und Linux. Die Browser-Engine ist die hauseigene Gecko-Engine. Da Firefox der einzige große Browser ist, der auf diese Engine setzt, ist sie deutlich weniger verbreitet als Chromium. Deshalb sind viele Websites eher auf Chromium-basierte Browser optimiert. 

In der Praxis ist mir das allerdings nicht aufgefallen. Die Unterschiede sind hier nämlich weniger groß als noch vor ein paar Jahrzehnten.

Was man in der Praxis ebenfalls nicht merkt, sind die Geschwindigkeitsunterschiede. Trotzdem muss ich hervorheben, dass Firefox in meinen Tests am schlechtesten abgeschnitten hat. Bei macOS kam der Browser nur auf 88 Prozent im Vergleich zum besten Browser und auf Windows sogar nur auf 77 Prozent. Im Durchschnitt ergibt das 82 Prozent.

firefox erweiterungen
Es gibt eine gute Auswahl an Firefox Erweiterungen.

Was euch beim alltäglichen Surfen schon eher auffallen könnte, ist die geringe Anzahl an Browser-Erweiterungen. Nach der Aussage von Firefox selbst gibt es für den Browser weniger Erweiterungen also für Google Chrome. Meiner Erfahrung nach ist der Unterschied allerdings recht gering. Vor allem bekannte Erweiterungen gibt es in der Regel immer für beide Browser.

Was Firefox meiner Meinung nach besser umsetzt im Vergleich zu allen anderen Browsern, ist der Spagat zwischen einer simplen Benutzeroberfläche und vielen Zusatzfunktionen. Auf den ersten Blick wirkt der Browser genauso hübsch und selbsterklärend, wie zum Beispiel Google Chrome. Öffnet man allerdings erst einmal die Motorhaube, findet man einige Möglichkeiten, die ich bei Chrome nicht finden konnte. 

Firefox bietet unter anderem einen integrierten Lesemodus, mit dem du Artikel ablenkungsfrei lesen kannst. Außerdem erlaubt dir Firefox mehr Einfluss auf die Oberfläche zu nehmen. So kannst du zum Beispiel die Toolbar anpassen. 

firefox toolbar personalisieren
Du kannst Firefox nach deinem Belieben personalisieren.

Der Mozilla Browser hat einen Tracking-Blocker mit vielen Funktionen – einen integrierten Werbeblocker gibt es allerdings nicht. Es besteht aber die Möglichkeit, wie auch bei Chrome, diesen mit einer der zahlreichen Erweiterungen nachzurüsten.

firefox privatsphaere einstellungen
In den Einstellungen kannst du deinen Privatsphärenschutz anpassen.

Browser-Daten wie Lesezeichen, Passwörter oder deine Einstellungen kannst du bei Firefox synchronisieren. Diese werden dann in deinem Firefox-Account gespeichert. Ich finde das super hilfreich – bei meinen Passwörtern setze ich allerdings lieber auf einen Passwort-Manager. Falls es dich interessiert, wieso du deine Passwörter lieber nicht im Browser speichern solltest, erfährst du mehr dazu in meinem Video. 

Sowohl Firefox als auch die zugrundeliegende Gecko-Engine sind Open-Source. Sie werden von der Community und von der gemeinnützigen Organisation Mozilla betrieben. Diese arbeiten laut eigener Aussage daran, dass „das Internet eine öffentliche Ressource bleibt, die für uns alle offen und zugänglich ist“.

mozilla firefox organisationen
Das Unternehmen hinter Firefox ist eine gemeinnützige Organisation.

Auch wenn man Geld an diese Stiftung spenden kann, ist die größte Geldquelle von Mozilla Google. Google bezahlt laut Bloomberg jährlich über 450 Millionen Dollar an das Unternehmen unter anderem dafür, dass Google die Standardsuchmaschine bei Firefox bleibt.

  • von gemeinnütziger Organisation entwickelt
  • Viele Add-ons & Einstellungsmöglichkeiten
  • Ansprechende und personalisierbare Benutzeroberfläche
  • Tracking-Blocker mit umfangreichen Funktionen
  • Open-Source
  • Updates alle 7-14 Tage
  • Im Vergleich etwas weniger schnell
  • Werbeblocker nicht automatisch integriert
  • weniger Browser-Erweiterungen
  • Großteil der Einnahmen über Google 

Platz 3: Mullvad Browser

Im April letzten Jahres stellte der VPN-Anbieter Mullvad überraschend einen neuen Browser vor, der von Vielen als der privateste und anonyme Browser bezeichnet wird. 

Der Mullvad Browser ist der Frischling der Branch und wurde in Zusammenarbeit mit dem Tor-Projekt entwickelt. Der Tor Browser ist bekannt dafür, privates Surfen zu ermöglichen und den Zugang zum Darknet zu bieten. Dazu erfährst du gleich noch mehr, denn den Tor Browser habe ich ebenfalls getestet und in meinen Vergleich mit aufgenommen. 

mullvad browser website
Ist Mullvad der privateste von allen Browsern?

Der Mullvad Browser übernimmt viele der Privatsphäre-Einstellungen des Tor-Browsers, jedoch ohne den Zugang zum Tor-Netzwerk. Stattdessen soll er mit einem VPN – idealerweise dem eigenen VPN von Mullvad – verwendet werden. Damit möchten sie nach eigenen Aussagen VPN-Nutzern ermöglichen, die Browser-Qualitäten eines Tor-Browsers zu nutzen. Wirtschaftlich macht das natürlich auch Sinn für Mullvad. 

Der Hauptunterschied zwischen dem Mullvad Browser und dem Tor Browser besteht darin, dass der Mullvad Browser nicht über das Tor-Netzwerk surft. Optisch und funktional sind sie jedoch sehr ähnlich. Der Mullvad Browser hat eine vorinstallierte Erweiterung von Mullvad und den Tracking-Blocker uBlock Origin.

mullvad browser tracking blocker
Der Tracking-Blocker uBlock Origin ist im Mullvad Browser bereits integriert.

Der Mullvad Browser hat aus meiner Sicht mehrere Vorteile. Er minimiert Tracking und Fingerprinting, was für deine Privatsphäre sehr gut ist. Er ist darauf ausgelegt, dass alle Anfragen aus dem Browser gleich aussehen, was das Tracken erschwert. 

Viele wichtige Privatsphäre-Einstellungen sind bereits vorkonfiguriert, was den Browser benutzerfreundlicher macht und die Notwendigkeit reduziert, diese manuell einzustellen.

Im Vergleich zu Google Chrome und Firefox blockiert der Mullvad Browser deutlich mehr Tracking-Maßnahmen. Der Browser ist aus meiner Sicht tatsächlich eine ausgezeichnete Wahl für Privatsphäre-Enthusiasten und kann hervorragend mit einem VPN kombiniert werden. Wobei ich bei der Nutzung eines VPNs nach meiner Erfahrung doch auf einen anderen Anbieter setzen würden. 

Es gibt jedoch auch Nachteile. Der Mullvad Browser ist in seiner aktuellen Form nicht vollständig alltagstauglich. Der immer aktive private Modus kann für Nutzer, die auf Verlauf und gespeicherte Daten zugreifen möchten, hinderlich sein. 

mullvad browser privater modus
Beim Mullvad Browser ist der private Modus standardmäßig dauerhaft aktiviert.

Zudem bietet der Browser keine Möglichkeit, Daten wie Lesezeichen oder Passwörter zu synchronisieren. Es gibt auch keine mobile Version des Mullvad Browsers, was die Nutzung auf Desktop-Geräte beschränkt. Das VPN ist standardmäßig auch nicht integriert, was bedeutet, dass Nutzer das Mullvad VPN separat abonnieren müssen, was zusätzlichen Aufwand und Kosten verursacht.

mullvad preisuebersicht
Das Preismodell vom Mullvad VPN ist seit Jahren unverändert.

Das Geschäftsmodell von Mullvad ist transparent und nachhaltig. Der Browser wird durch den Verkauf von dem Mullvad VPN finanziert, was für eine kontinuierliche Weiterentwicklung und regelmäßige Sicherheitsupdates sorgt. 

Nutzer, die maximale Privatsphäre wünschen und bereit sind, auf bestimmte Komfortfunktionen zu verzichten, werden den Mullvad Browser zu schätzen wissen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob der Browser in Zukunft auch mobile Versionen und erweiterte Funktionen bieten wird, um eine breitere Nutzerbasis anzusprechen.

Möchtest du dir den Mullvad Browser etwas genauer ansehen, kannst du dir gerne das folgende Video anschauen, indem ich den Browser ausführlich getestet habe. 

Für den alltäglichen Gebrauch könnte jedoch ein Browser wie Brave, der sowohl Privatsphäre-Einstellungen als auch Synchronisationsmöglichkeiten bietet, praktischer sein. 

  • Minimiert Tracking und Fingerprinting
  • Transparentes und nachhaltiges Geschäftsmodell
  • Vorkonfigurierte Privatsphäre-Einstellungen
  • Nicht vollständig alltagstauglich
  • Keine Synchronisation von Daten
  • Keine mobile Version
  • Mullvad VPN nicht integriert 

Platz 4: Tor Browser 

Wenn du dich schon öfter mit den Themen Sicherheit und Privatsphäre beschäftigt hast, bist du bestimmt zuvor auf den Tor Browser gestoßen. Tor ist die Abkürzung für The Onion Router – du hast vielleicht schon mal ein Bild von dem lila Logo gesehen. Das „O” sieht aus wie eine Zwiebel, denn das Tor-Netzwerk besteht, wie eine Zwiebel, aus mehreren Schichten. 

Bevor ich genauer auf den Browser eingehe, möchte ich kurz das Thema Darknet ansprechen. Der Tor Browser heißt nicht gleich Darknet. Du kannst Tor einfach als normalen Browser für den Alltag nutzen. Gleichzeitig kannst du mit dem Tor Browser aber auch ins Darknet.

tor browser website plattformen
Der Tor Browser ist nicht nur für den Zugang zu Darknet gedacht.

Den Tor Browser gibt es für alle wichtigen Plattformen. Aufgrund des Zwiebel-Prinzips ist der Browser allerdings nicht gerade der schnellste und macht die alltägliche Internetnutzung nach meiner Erfahrung etwas kompliziert. 

Der Tor Browser basiert auf Firefox und ist dir in der Bedienung deshalb vielleicht vertraut. Mit dem Browser surfst du über das Tor Netzwerk anonym im Internet. Deine Daten werden über mehrere Knoten umgeleitet, wodurch deine Identität geschützt werden soll.

Tor Basis Firefox
Die Oberfläche sieht ähnlich aus wie bei Firefox.

Bereits beim ersten Start des Tor Browsers sind Einstellungen darauf ausgerichtet, deine Sicherheit und deine Privatsphäre zu schützen. Der Browser löscht deine Cookies automatisch nach jedem Schließen. Zudem wird dein Browserverlauf nicht gespeichert. Dank der Integration von NoScripts werden Seiten automatisch blockiert, die Browser Fingerprinting betreiben. 

Es ist unglaublich schwer, sich vor Browser Fingerprinting zu schützen – der Tor Browser (und auch der Mullvad Browser, der ja in Zusammenhang mit dem Tor Browser entwickelt wurde) ist der Einzige, der die erfassten Daten reduzieren kann. Das liegt zum einen daran, dass der Browser JavaScript automatisch blockiert. Zum anderen ist der digitale Fingerabdruck aller Nutzer des Tor Browsers identisch. 

Tor Cookies
Im Tor-Browser werden im privaten Modus alle erfassten Daten automatisch gelöscht.

Aber wie sieht es mit deiner Privatsphäre aus? Deine Daten werden durch das Tor Netzwerk von Knoten zu Knoten weitergeleitet. Dadurch wird deine echte IP-Adresse wie bei einem VPN verschleiert. Das macht es dir vergleichsweise leicht, deine Identität zu schützen.

Im Menü kannst du jederzeit einsehen, ob du die aktuellste Version des Browsers nutzt.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass im Durchschnitt alle 14 Tage ein Update für den Browser bereitsteht. Diese schließen sich in der Regel an die Inhalte der Firefox-Updates an. 

Tor Sicherheit
Im Menü kannst du verschiedene Stufen der Sicherheit auswählen.

Ein Nachteil ist, dass die Nutzung von Tor leicht zu ermitteln ist. Das heißt, dass beispielsweise Behörden sehen können, dass du Tor verwendest. Sie sehen aber nicht, was du genau treibst. 

Der Tor Browser bietet dir die maximale Anonymität und hat die besten Standard-Einstellungen. Leider musst du einige Abstriche bei der Benutzerfreundlichkeit und der Schnelligkeit in Kauf nehmen. Interessiert du dich für den Browser, erfährst du in meinem Video Schritt-für-Schritt, wie du den Tor-Browser einrichtest und nutzt. 

  • Automatisches Löschen von Cookies
  • Kein Speichern des Verlaufs
  • Mindert Browser Fingerprinting 
  • Integration von NoScripts 
  • Verschleierte IP-Adresse
  • Häufige Updates
  • Nutzung nicht anonym
  • Verlangsamt die Verbindung
  • Umständlich im Alltag

Platz 5: Vivaldi

Vivaldi ist ein Browser, den wohl die wenigsten von euch kennen werden. Es gibt ihn schon seit ein paar Jahren und er ist für alle wichtigen Plattformen verfügbar. 

vivaldi website
Vivaldi steht für Windows, Mac, Linux, iOS und Android zur Verfügung.

Bevor wir uns mit der Sicherheit und der Privatsphäre bei Vivaldi beschäftigen, möchte ich kurz auf die Flexibilität eingehen. Die meisten Browser sehen mehr oder weniger gleich aus. Bei Vivaldi kannst du die komplette Benutzeroberfläche an deine Vorlieben anpassen. Deswegen wird der Browser auch oft mit einem Chamäleon verglichen. 

Browser Test Vivaldi
Das Design von Vivaldi gefällt mir persönlich sehr gut: Alles ist übersichtlich und leicht verständlich.

Vivaldi basiert wie viele andere Browser aus meinem Test auf Chromium – wie du weiter oben schon erfahren hast, ist das eine ziemlich gute Browser-Engine. Updates werden ungefähr einmal die Woche aufgespielt und Chromium gilt im Allgemeinen als sehr sicher. 

Vivaldi verwendet das Google Safe Browsing, das dich vor schädlichen Inhalten schützt. Bei unsicheren HTTP Verbindungen bekommst du zudem eine direkt sichtbare Warnung. Auch im Hinblick auf Privatsphäre überzeugt Vivaldi. Der Browser schützt dich vor Tracking und blockiert störende Werbung.

vivaldi browser tracking
Vivaldi verfügt über einen Tracking- und Werbeblocker.

Problematisch finde ich aber, dass Vivaldi die Sicherheits-Services von Google nutzt und deshalb mit den Google-Servern kommuniziert. Ob dabei tatsächlich keine Daten erfasst werden, würde ich nicht beschwören. Du kannst diese Kommunikation zwar verbieten, dann kannst du die Services aber auch nicht nutzen. 

Ein Blick auf die Datenschutzerklärung bestärkt meine Zweifel. Dort heißt es, dass bei der Installation von Vivaldi jeder User eine einzigartige ID zugewiesen bekommt, die auf dem Computer gespeichert wird. Der angebliche Nutzen dahinter, ist die Anzahl der Nutzer und Ihre geografische Verteilung zu bestimmen. 

Aus meiner Sicht macht Vivaldi zwar einen ziemlich guten ersten Eindruck und ist auch recht nutzerfreundlich, um deine Privatsphäre steht es dennoch eher nicht so gut. Besser als Chrome finde ich Vivaldi allemal, es gibt meiner Meinung nach aber deutlich bessere Browser auf dem Markt, die auf Chromium basieren.

  • Sicherheitsstandards von Chromium
  • Wöchentliche Updates
  • Blocking von Tracking und Ads
  • Kommunikation mit Googles Servern
  • Zweifelhafte Privacy Policy
  • User-Kennzeichnung mit einzigartiger ID

Platz 6: Opera

Weiter geht es mit einem bekannteren Browser. Opera bezeichnet seinen eigenen Browser als schnell, sicher und intelligent. Außerdem soll er die Privatsphäre schützen – also eigentlich alles, was man von einem Browser erwartet. Doch was ist da wirklich dran?

opera website werbeslogan
Schneller, sicherer und schlauer soll der Browser von Opera sein.

Was die Geschwindigkeit angeht, konnte der Browser bei meinen Tests diesen Aussagen gerecht werden. Der Opera-Browser, der ebenfalls auf der Chromium-Engine basiert, schaffte mit 97 Prozent den besten Wert aller Browser, bei denen ich sowohl auf Windows als auch auf macOS den Test durchführen konnte.

Der Browser fällt mit einer recht schlichten und teilweise ungewöhnlichen Oberfläche auf. Mich stört, dass auf macOS die drei Buttons zum Schließen, Minimieren und Maximieren des Fensters untereinander angeordnet sind. Das habe ich so bisher bei noch keinem einzigen Programm gesehen.

opera browser bedienung
Die Nutzeroberfläche von Opera ist gewöhnungsbedürftig, wie ich finde.

Der eigenen Werbeaussage, Opera sei „intelligent“, wird der Browser meiner Meinung nach gerecht. Ähnlich wie bei Edge von Microsoft setzt auch Opera eine eigene KI ein. Du kannst damit zum Beispiel direkt in deinem Browser eine E-Mail oder einen Artikel generieren lassen.

Opera bietet einige interessante Zusatzfunktionen, wie Tab-Gruppen, die der Browser „Inseln“ nennt, eine „Später lesen“-Funktion oder die Einbindung von Social-Media-Diensten in die linke Seitenleiste. Auch das Layout von Opera lässt sich anpassen.

Wie sieht es mit der Privatsphäre aus? Opera bietet sowohl einen Werbe- als auch einen Tracking-Blocker. Noch schöner wäre es, wenn dieser auch standardmäßig aktiviert wäre. 

opera werbe und tracking blocker
Du musst den Tracking- und Werbeblocker von Opera in den Einstellungen aktivieren.

Aktiviert man den Werbeblocker dann, steht die Werbung von Facebook, Google, Baidu oder Bing auf einer Ausnahme-Liste. Ich kann mir gut vorstellen, dass Opera hierfür den ein oder anderen Dollar von den Unternehmen erhalten hat. An beiden Blockern lassen sich recht wenige Einstellungen vornehmen.

opera werbeblocker ausnahmeliste
Dass bei Opera einige Webseiten automatisch auf deiner Ausnahme-Liste stehen, finde ich nicht so gut.

Auch Opera erlaubt es, Lesezeichen, geöffnete Tabs und andere Informationen über einen Opera-Account zu synchronisieren. Open-Source ist der Browser leider nicht.

Der Opera-Browser wurde 2016 vom norwegischen Unternehmen an ein chinesisches Investoren-Konsortium verkauft. Damit geht man leider recht intransparent um. Auf der Website konnte ich keine Information zu dem Inhaberwechsel finden.

  • Sehr hohe Geschwindigkeit
  • Intelligente Funktionen wie integrierte KI 
  • Anpassbares Layout und Benutzeroberfläche
  • Umfangreiche Sicherheits-Features 
  • Werbeblocker und Tracker-Blocker
  • Verkauf an chinesisches Unternehmen
  • Unregelmäßige Updates
  • Werbeblocker lässt standardmäßig Werbung von Facebook und Google zu
  • Zweifelhaftes VPN

Platz 7: Safari

Machen wir weiter mit dem Browser von Apple. Safari gibt es – wie wir es von Apple-Diensten gewohnt sind – natürlich nur für Apple-Produkte. 

Wobei das nicht ganz korrekt ist. Theoretisch könntest du Safari auch auf Windows nutzen. Dann müsstest du allerdings auf eine 11 Jahre alte Version zurückgreifen, denn 2012 hat Apple die letzte Safari-Version für Windows herausgebracht. Das solltest du allerdings aus Sicherheits- und Kompatibilitäts-Gründen auf jeden Fall vermeiden.

safari website
Unglaublich schnell und extrem sicher – ob das so stimmt?

Bei meinem Geschwindigkeitstest auf meinem MacBook erreichte Safari direkt nach Opera den zweiten Platz mit 99 % der maximalen Leistung. Von allen Browsern unterscheidet sich die Oberfläche von Safari am meisten von denen der anderen Browser. Sie wirkt sehr schlicht, elegant und aufgeräumt. 

Bei Safari konnte ich nicht so viele Zusatzfunktionen finden. Allerdings bietet der Browser von Apple ein paar hilfreiche Funktionen, wie das Zusammenfassen von Tabs in Tabgruppen.

safari browser oberflaeche
Die Oberfläche von Safari ist schlicht und aufgeräumt.

Außerdem sind andere Dienste von Apple sehr gut in den Browser integriert. Zum Beispiel lässt sich mit einem Klick markierter Text in eine Notiz in Apples Notiz-Programm umwandeln.

Safari basiert auf der WebKit-Engine. Diese ist ebenfalls Open-Source und war 2008 interessanterweise unter anderem die Basis für das Chromium-Projekt. Da Safari allerdings der einzige Browser ist, bei dem WebKit zum Einsatz kommt, ist sie, wie auch die Gecko-Engine von Firefox, deutlich weniger verbreitet als Chromium. 

In der Praxis habe ich davon aber nichts gemerkt und hatte keine Probleme mit der Darstellung oder Verwendung von Websites in Safari. 

Der Browser bietet mittlerweile ebenfalls einen integrierten Tracking-Blocker. Allerdings sind die Einstellungen hier weniger detailliert als bei Firefox. Ich kann lediglich auswählen, ob websiteübergreifendes Tracking verhindert werden soll. Einen integrierten Werbeblocker gibt es nicht.

safari tracking blocker
Safari hat einen integrierten Tracking-Blocker.

Browser-Daten lassen sich auch bei Safari synchronisieren. Open-Source ist Safari enttäuschenderweise nicht – obwohl auch der Quellcode der WebKit Engine, wie der von allen anderen Engines, offen zugänglich ist. 

Apple finanziert den Browser über den Kauf von Apple-Geräten. Außerdem erhält Apple eine „kleine“ Entschädigung von Google dafür, dass die Suchmaschine voreingestellt ist. Erst vor ein paar Tagen kam bei den US-amerikanischen Kartellverfahren raus, dass Apple in 2021 über 26 Milliarden Dollar dafür erhalten hat.

  • Hohe Geschwindigkeit auf macOS
  • Schlichte und einfache Nutzeroberfläche
  • Einfache Integration mit anderen Apple-Diensten 
  • Schutz vor Tracking + Browser-Fingerprinting
  • Speziell für Apple-Geräte
  • Closed-Source 
  • Updates nur alle eineinhalb Monate
  • Kein integrierter Werbeblocker
  • Weniger Zusatzfunktionen im Vergleich

Platz 8: Microsoft Edge

Bei einem Browser konnte sich Google bisher nicht als Standardsuchmaschine einkaufen: Das ist der Edge Browser von Microsoft. Ihn gibt es ebenfalls für alle wichtigen Betriebssysteme.

Seit 2018 setzt auch der Edge Browser auf den Chromium-Unterbau und hat seine eigene Engine beerdigt. Das bedeutet, dass sich der Browser sehr ähnlich zu anderen Chromium-Browsern wie Google Chrome verhalten sollte – beispielsweise was die Darstellung von Websites oder die Auswahl an Erweiterungen angeht. 

microsoft edge erweiterungen
Der Microsoft Edge Browser bietet viele Erweiterungen.

Das heißt, du kannst in Edge sowohl Erweiterungen aus dem Microsoft eigenen Add-on-Store als auch aus dem Chrome Web Store verwenden. Umgekehrt lassen sich keine Erweiterungen aus dem Microsoft Store in Google Chrome installieren.

In meinen Geschwindigkeits-Tests kam Edge auf 88 Prozent im Durchschnitt. Sowohl auf macOS als auch auf Windows gehörte der Browser zum Mittelfeld – und das, obwohl man denken könnte, dass Microsoft den eigenen Browser besonders gut für sein eigenes Betriebssystem optimiert hat. Allerdings ist mein Speed-Test auch nur eine Stichprobe und kein wissenschaftlicher Test.

microsoft edge browser oberflaeche
Das Nutzererlebnis könnte aus meiner Sicht deutlich besser sein.

Die Oberfläche von Edge ist selbsterklärend, wirkt für mich an manchen Stellen allerdings überladener als bei anderen Browsern, wie Mozilla und Google. Das hängt auch mit den zusätzlichen Funktionen zusammen. 

Vor allem in einem Bereich will sich Edge von seinen Konkurrenten absetzen: mit KI-Funktionen. Man kann direkt in Microsoft Edge mit dem Microsoft Copilot chatten und ihn beispielsweise nach einer Zusammenfassung von der Website fragen, auf der man sich gerade aufhält. 

microsoft browser ki copilot
Microsoft hat eine interessante KI-Software in seinem Browser eingebaut.

Wie bei allen KI-Funktionen solltest du aber vorsichtig sein, diesen Informationen restlos zu vertrauen. Der Künstlichen Intelligenz mangelt es oft noch an Fakten, auf die sie sich beziehen kann und es kann schnell dazu kommen, dass sie halluziniert.

Edge punktet mit weiteren Zusatzfunktionen, wie einen Lesemodus, einen geteilten Bildschirm, vertikalen Tabs oder dem Gruppieren von ähnlichen Registerkarten. Darüber hinaus hat Edge einen integrierten Tracking-Blocker, ähnlich, wie wir ihn bei Firefox gesehen haben. Das Blockieren von Werbung bietet er allerdings nicht. Lesezeichen, Passwörter und andere Daten lassen sich über einen Microsoft-Account zu synchronisieren.

microsoft edge tracking blocker
Auch Edge verfügt über einen integrierten Tracking-Blocker.

Microsoft Edge ist leider nicht Open-Source und hinter dem Browser steht – wer hätte das gedacht – Microsoft. Das wird spätestens klar, wenn man Windows verwendet. Hier bekam ich nämlich immer wieder Erinnerungen, Edge als meinen Standard-Browser einzustellen. 

Microsoft finanziert den Browser über eure Windows-Lizenz. Außerdem ist standardmäßig die eigene Suchmaschine Bing voreingestellt, über die das Unternehmen durch Werbeanzeigen Geld verdient.

  • Integrierter Tracking-Blocker
  • Viele Erweiterungen und Zusatzfunktionen 
  • Integrierte KI-Funktionen wie Microsoft Copilot
  • Durchschnittliche Geschwindigkeit
  • Microsoft sammelt Daten
  • Closed-Source Browser
  • Kein integrierter Werbeblocker
  • Oberfläche wirkt im Vergleich überladen

Platz 9: Chrome

Das Schlusslicht in meinem Browser Test kommt aus dem Hause Google. Chrome revolutionierte bei seiner Vorstellung 2008 den Browser-Markt. Zwei Beweggründe für die Vorstellung des Browsers waren wahrscheinlich: Nämlich, dass Google – genauer gesagt der Mutterkonzern Alphabet – so noch mehr Daten von uns erhält und uns gleichzeitig tiefer in sein Ökosystem zieht, damit wir auch in Zukunft Google-Produkte verwenden.

google chrome browser website
Schnell ist der Browser, aber reicht das aus?

Google Chrome selbst wirbt damit, umwerfend schnell zu sein. Aber stimmt das wirklich? Auf Windows war Chrome zusammen mit dem Brave Browser der schnellste Browser in meinem Test. Auf macOS schaffte der Browser nur 91 Prozent des besten Browsers. Im Durchschnitt schaffte Chrome damit 95 % der Browser-Leistung.

Den von den meisten verwendete Browser Chrome gibt es für Android, iOS, Windows, macOS und Linux. Logischerweise nutzt auch dieser die Browser-Engine Chromium. 

Die Oberfläche von Chrome wirkt sehr übersichtlich und nicht überladen. Das zeigt sich allerdings auch in den Features: Chrome hatte für mein Gefühl die wenigsten Zusatzfunktionen im Vergleich zu allen anderen Browsern. 

Es gibt standardmäßig keinen Lesemodus und keine integrierte Funktion zum Aufnehmen von Screenshots. Auch das Design von Chrome lässt sich von Haus aus nicht großartig anpassen. Wenn du nach konkreten Funktionen suchst, mit denen du deinen Browser erweitern kannst, wirst du in den meisten Fällen in den Browser-Erweiterungen fündig. Diese  lädst du einfach im Chrome Web Store herunter.

google chrome erweiterungen
Der Chrome Web Store hat zahlreiche Erweiterungen.

Bei solchen Erweiterungen solltest du allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass sie im schlimmsten Fall Zugriff auf deinen kompletten Browserverlauf und deine Eingaben auf Websites haben. So kam es schon mehrfach vor, dass Erweiterungen, die Tausende von Nutzern haben, nachträglich von Google aus dem Store entfernt wurden, da diese Schadsoftware enthielten oder ihre Nutzer ausspähten.

Einen integrierten Werbe- oder Tracking-Blocker hat der Browser ebenfalls nicht. Das wundert mich auch nicht, da Google 80 Prozent seines Umsatzes mit Werbung macht.

Natürlich gibt es auch ein paar positive Eigenschaften des Browsers. Google bietet zum Beispiel eine umfangreiche Synchronisierung deiner Browser-Daten. Angefangen von deinen Lesezeichen bis zu deinen Passwörtern, Kreditkarten-Informationen oder geöffneten Tabs kannst du sämtliche Informationen in deinem Google-Konto speichern und sie so mit anderen Geräten synchronisieren. 

chrome browser synchronisieren
Die Synchronisierung deiner Daten ist mit Google Chrome denkbar einfach.

Das bringt aber natürlich auch gewisse Privatsphäre-Risiken mit sich, da Google theoretisch auf all eure Informationen zugreifen könnte.

Chrome ist leider nicht Open-Source. Den Quellcode der Browser-Engine, also Chromium, kannst du zwar einsehen – was Google dann noch zusätzlich unter der Haube in den Browser packt, wissen wir allerdings nicht.

  • Übersichtliche Benutzeroberfläche
  • Viele Browser-Erweiterungen im Chrome Web Store
  • Regelmäßige Updates
  • Keine Privatsphäre durch Datenkrake Google
  • Closed-Source
  • Kein integrierter Werbe- oder Tracking-Blocker
  • Durchschnittliche Geschwindigkeit aus macOS
  • Weniger Zusatzfunktionen im Vergleich

Fazit: Es gibt viele gute Browser auf dem Markt

Welcher Browser der beste für dich ist, hängt – wie so oft – von deinen Anforderungen ab. Bist du tief in Apples Ökosystem verankert, könnte Safari der beste Browser für dich sein. Nutzt du seit Jahren Firefox und möchtest ein freies Internet unterstützen, ist Firefox vielleicht der richtige Dienst. 

Benötigst du möglichst viele Zusatzfunktionen, könnte Opera spannend sein. Auch wenn ich persönlich kein großer Fan, weder von dem Browser noch von dem Opera VPN bin, kann der Dienst für manche Nutzer trotzdem die beste Wahl sein. 

Für echte Privatsphäre-Enthusiasten wird der Tor Browser oder der neue Browser von Mullvad vermutlich die interessanteste Option sein. 

Ich persönlich nutze seit mehreren Jahren den Brave Browser. Mich überzeugen vor allem die vielen integrierten Möglichkeiten zum Blockieren von Werbung und Trackern und die übersichtliche Benutzeroberfläche. Als Google Chrome Alternative finde ich Brave optimal. 

Jetzt interessiert mich, welchen Browser du am liebsten verwendest? Habe ich deiner Meinung nach einen wichtigen Browser nicht in meinem Vergleich mit aufgenommen? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar! 

Ich hoffe, mein Artikel hat dir weitergeholfen! Hinterlasse mit gerne einen Kommentar mit deinen Fragen oder Anmerkungen. 🙂

Oft gestellte Fragen

Welcher Browser ist am sichersten?

Der Tor Browser und Mullvad Browser gelten als besonders sicher. Tor verwendet das Tor-Netzwerk, um Ihre Internetverbindung zu anonymisieren, während Mullvad Browser durch fortschrittliche Datenschutzfunktionen und Sicherheitsmaßnahmen überzeugt. Brave bietet ebenfalls starke Privatsphäre-Funktionen. 

Kann ich mehrere Browser gleichzeitig nutzen?

Ja, du kannst mehrere Browser gleichzeitig nutzen. Ich verwende selbst eine Kombination aus dem Brave Browser und Firefox. Du kannst beliebig viele Browser installieren und gleichzeitig darüber im Internet surfen. 

Wie teste ich die Geschwindigkeit meines Browsers?

Du kannst die Geschwindigkeit deines Browsers mithilfe von Online-Tools wie Speedtest.net oder speziellen Browser-Benchmarking-Tools wie JetStream, Speedometer oder BrowserBench.org testen.

Was ist besser: Chrome oder Edge?

Im direkten Duell zwischen Google Chrome und Microsoft Edge schneidet Edge besser ab. Chrome ist der Browser von Google – ein Unternehmen, das sich auf das Sammeln von persönlichen Daten spezialisiert hat. Microsoft speichert zwar ebenfalls persönliche Daten, aber weitaus weniger umfangreich. Trotzdem kann ich dir zu keinem der beiden Browser raten, wenn du etwas Wert auf deine Privatsphäre legst. 

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