Interview mit Marcus Müller – CEO von Your Secure Cloud

Featured Image Your Secure Cloud

Über ein paar Umwege bin ich mit Marcus Müller, dem Geschäftsführer der Your Secure Cloud GmbH, in Kontakt gekommen. Your Secure Cloud ist eine Cloud-Lösung für Privatanwender und Unternehmen, à la Google Drive und Dropbox.

Der große Unterschied dabei? Dem deutschen Unternehmen liegt eure Privatsphäre und eure Sicherheit mehr am Herzen, als einer der amerikanischen IT-Giganten. Unter anderem, weil sie ihre Server in Deutschland haben oder die Dateien Ende-zu-Ende verschlüsselt sind. Mehr dazu erklärt er in seinen Antworten.

Nachfolgend findet ihr das Interview mit Marcus Müller. Viel Spaß beim Lesen!

Inwiefern unterscheidet sich YourSecureCloud von den bekannten Playern auf dem Consumer-Markt (Dropbox, Google Drive, OneDrive, etc.) ?

Während jeder Cloud-Speicher auf dem Markt das selbe Ziel verfolgt, Dateien über verschiedene Geräte auf dem aktuellen Stand zu halten und diese dort verfügbar zu machen, unterscheiden wir uns mit Your Secure Cloud vor allem in 4 Bereichen:

  1. Dem Speicherort der Daten (Deutschland)
  2. Einer optionalen Ende-zu-Ende Verschlüsselung
  3. Einem individuellen und deutschsprachigen Support-Angebot
  4. Die Möglichkeit eines Brandings der Cloud

Besonders in heutiger Zeit achten immer mehr User – darunter sowohl Privat- als auch Geschäftskunden -, nicht zuletzt aufgrund der DSGVO, auf den Datenschutz und den Speicherort der Daten. Im Vergleich zu vielen bekannten Lösungen sind wir ein deutsches Unternehmen, mit deutscher Gesellschafterstruktur und deutschen Rechenzentren sowie einer optionalen Ende-zu-Ende Verschlüsselung.

Die E2E Verschlüsselung (oder auch Zero Knowledge Verschlüsselung), sorgt dafür, dass die Daten stets beim Kunden verschlüsselt werden und erst danach zu uns übertragen werden. Dies stellt sicher, dass wir keinerlei Zugriff auf den Inhalt dieser Daten erhalten. Uns und unseren Kunden bietet das eine Reihe an Vorteilen und ermöglicht es uns auch, stets mit allen rechtlichen Vorgaben in Einklang zu arbeiten.

Ein weiterer Faktor, der durchaus wichtig für Geschäftskunden ist, sind die verfügbaren Support Angebote und Kontaktmöglichkeiten. Als deutsches Unternehmen sind wir sowohl per E-Mail als auch per Telefon stets erreichbar und können unseren Kunden bei allen Anliegen schnell helfen. Abschließend können wir mit unserem Enterprise-Modell zusätzlich bei Geschäftskunden punkten: Wir stellen diesen auf Wunsch ein eigenes Cloud-Portal mit Logo des Unternehmens sowie farblichen Anpassungen und weiteren Individualisierungen zur Verfügung. Die bekannten Cloud-Anbieter bieten solch eine Option nicht an.

Welche besonderen Anforderungen werden an eine Cloud für berufliche Einsatzzwecke gestellt?

Ich denke, das Wichtigste ist die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der eingesetzen Lösung, direkt gefolgt vom Datenschutz sowie Speicherort der Daten und den administrativen Möglichkeiten zur Verwaltung und Protokollierung der User. Je nach Einsatzzweck spielen auch die Anzahl der verfügbaren Features wie z.B. Branding, Freigabemöglichkeiten oder ein Online-Editor für Office-Dokumente eine entscheidende Rolle.

Können Sie uns einen Einblick in die allgemeine Dateiverwaltung von Unternehmen geben? Inwiefern unterscheidet sich diese von der Dateiverwaltung für den privaten Gebrauch?

Da wir keinen Einblick in die Daten unserer Kunden haben, kann ich nur aus eigener Erfahrung sprechen: Im direkten Vergleich ändern sich die Daten bei Geschäftskunden natürlich deutlich frequentierter und werden von mehreren Personen, teilweise auch gleichzeitig, bearbeitet. Die eingesetzen Dateiformate sind je nach Unternehmen auch stark abweichend.

Eine Medienagentur beispielsweise hat überwiegend Werbebilder, Photoshop-Dateien und Entwürfe oder Videos zu gewünschten Projekten zu speichern – also eher große Dateien -, während bei einem Industriebetrieb eher Excel-Kalkulationen, PDF-Dateien oder Word-Dokumente verarbeitet werden. Auch die Ordnerstrukturen sind bei Unternehmen deutlich komplexer und umfangreicher. Privatkunden hingegen nutzen zumeist die Cloud „nur“ als Ablage / Archiv von wichtigen Dokumenten, aber auch persönlichen Bildern & Videos. 

Was sind Ihrer Erfahrung nach die häufigsten Fehler, die KMU bei der Verwendung von Cloud-Lösungen machen?

Einer der größten Fehler ist meiner Meinung nach, die unzureichende Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter mit dem Umgang von Cloud-Lösungen und Datenschutz. Selbst wenn das Unternehmen beispielsweise eine deutsche Speicher-Lösung für die Mitarbeiter zur Verfügung stellt, gibt es teilweise immer noch Mitarbeiter, die weiterhin ihre private Dropbox zum Austausch von sensiblen Firmendaten verwenden.

Das darf nicht passieren und hier sollte man sich mehr Zeit für die Mitarbeiter nehmen und auch technisch solche Möglichkeiten z.B. mit einer Firewall / Proxy unterbinden. Denn: Der beste Schutz bringt nichts, wenn dieser nicht zum Einsatz kommt.

Haben Sie ihre eigenen Server oder mieten sie diese bei einem externen Dienstleister?

Kurz gesagt: ja und nein. Wir setzen überwiegend unsere eigenen Systeme ein, um auch an dieser Stelle das Maximum an Unabhängigkeit und Individualität bieten zu können. Je nach Einsatzzweck und Anforderungen unserer Kunden, greifen wir jedoch auch auf ein bis zwei andere – selbstverständlich ausschließlich deutsche – Unternehmen und Dienstleister zurück.

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