PDF sicher öffnen: Tipps für einen geschützten Umgang mit Dateianhängen & Links

Werbehinweis: Links mit * können Provisions-Links sein. Mehr dazu erfährst du hier.

Wir werden in unserem digitalen Alltag mit verschiedenen Bedrohungen konfrontiert. Wusstest du, dass auch von einer PDF-Datei eine Gefahr ausgehen kann? In den Dokumenten, die eigentlich als sicher gelten, können schädliche Links enthalten sein. Wenn du das nächste Mal einen PDF-Anhang öffnest, dann solltest du mit Bedacht vorgehen.

In diesem Artikel erkläre ich dir, wieso die Dateien potenziell gefährlich sind und mit welchen Tipps du ein PDF sicher öffnen kannst. 

Virus in PDFs? Diese Gefahren können in PDF Anhängen lauern

Hast du dir beim Öffnen von PDF-Dateien schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob das Dokument überhaupt sicher ist? Oder dir die Frage gestellt: Können PDFs Viren enthalten? Die Antwort darauf ist definitiv Ja. Auch PDF-Dateien haben Schwachstellen, die von Kriminellen ausgenutzt werden. 

Infizierte PDFs werden häufig als E-Mail Anhang versendet. Kriminelle oder Hacker senden dir eine Phishing E-Mail und hoffen darauf, dass du den PDF-Anhang öffnest. Die Folgen sind Datendiebstahl und Sicherheitsprobleme. Du kannst auf Betrugsseiten landen oder ein Virus infiziert dein Betriebssystem. 

In diesem Kapitel fasse ich für dich zusammen, welche Gefahren eine PDF-Datei beinhalten  kann und welche Konsequenzen diese für dich und dein Gerät bedeuten können. 

Malware

Viele Menschen haben bei PDFs ein gutes Gefühl und gehen nicht davon aus, dass ein PDF-Dokument schädlich ist und Malware oder andere Schadsoftware enthalten könnte. Dieses sichere Gefühl ist jedoch ein Trugschluss. 

Bei Malware handelt es sich um eine Software, die das Ziel verfolgt, auf deinem Gerät schädliche Funktionen auszuführen und dabei so lange wie möglich unentdeckt zu bleiben. Dabei überwacht Malware deine Aktivitäten, stiehlt sensible Informationen und leitet diese im Hintergrund weiter. 

pdf dateien malware word
Das einfache Öffnen einer PDF-Datei kann Schaden auf deinem Gerät anrichten, ohne dass du es merkst. (©StartupStockPhotos | pixabay.com)

Damit das gelingt, wird die Schadsoftware sicher in PDF-Dateien versteckt. Das kann beispielsweise über das sogenannte „MalDoc in PDF“ gelingen. 

Dabei wird ein schädliches Word-Dokument in einem PDF eingebettet. Möchtest du die PDF-Datei aufrufen, dann öffnet diese sich trotz der Endung .pdf in Word und die Malware wird im Hintergrund ausgeführt. Gängige Viren-Scanner erkennen Malware nicht, weshalb die Gefahr häufig sehr lange unentdeckt bleibt. 

Trojaner

Trojaner geben sich meistens als nützliche Anwendung aus. Dahinter verbirgt sich jedoch Malware, die auf deinem Gerät installiert wird und nicht gestoppt werden kann. Sie kann deine Daten beschädigen oder sensible Informationen, wie Passwörter oder Bankdaten stehlen. Im schlimmsten Fall kann sogar das ganze Netzwerk infiziert werden.

Dass Trojaner in PDF-Dokumenten versteckt werden, ist eine noch recht neue Entwicklung. Laut meinen Recherchen werden in letzter Zeit verstärkt E-Mails mit schädlichen PDF-Dateien im Anhang verschickt, die Trojaner enthalten. 

Ransomware

Cyberkriminelle verstecken auch Ransomware in PDF-Dateien. Ransomware verschlüsselt die Daten auf deinem Computer oder anderen Endgeräten und macht sie damit unbrauchbar. Sind Firmen betroffen, dann wird oftmals ein Lösegeld gefordert, damit die Daten wieder freigegeben werden. 

ransomware virus durch pdf
Ransomware verschlüsselt Daten und ist oftmals mit Erpressung verbunden (©Pete Linforth | pixabay.com).

Enthält ein PDF einen Virus, dann kann es sich dabei um Ransomware handeln. Kriminelle möchten durch eine Lösegeldforderung an das Geld ihrer Opfer kommen und haben es deshalb oftmals auf Unternehmen oder Behörden abgesehen. Aber auch als durchschnittlicher Internetnutzer kannst du durchaus mit Ransomware infiziert werden.

System-Befehle

Beim Öffnen eines unbekannten PDFs kann es passieren, dass automatisch System-Befehle ausgeführt werden, wenn die Datei mit Schadsoftware infiziert ist. Dabei öffnet sich ein Befehlsfenster, in dem das Ausführen von Malware gestartet wird. Diese Aktion kannst du häufig nicht stoppen. Es besteht die Möglichkeit, dass dadurch ein großer Schaden auf deinem Gerät entsteht. 

Automatisch ausgelöste System-Befehle wurden von Adobe inzwischen zum Großteil deaktiviert. Es kann also sein, dass dein PDF-Reader die Befehle gar nicht erst ausführt. Es gibt jedoch auch ein paar System-Befehle, die noch aktiv sind. 

Übrigens: PDF (Portable Document Format) wurde 1993 von Adobe entwickelt und gilt als eine echte Revolution für das Verschicken von Dateien. 

JavaScript

Bei JavaScript handelt es sich um eine Programmiersprache, die für bestimmte Funktionen im Internet notwendig ist. Die meisten Websites und Browser haben ein JavaScript-Element, mit dem Codes ausgeführt werden.

javascript bild
Wird ein Javascript-Code im PDF versteckt, bekommst du es häufig nicht mit (©Gabriel Heinzer | unsplash.com).

Cyberkriminelle haben in JavaScript eine Schwachstelle für sich erkannt: Sie verstecken JavaScript-Codes in PDF-Dateien. Das Öffnen eines PDFs wird somit sehr unsicher. Die Codes können etwa Schadsoftware ausführen, die sich dann auf deinem Gerät ausbreitet. 

6 Tipps für den sicheren Umgang mit PDF Dateien & Verknüpfungen

Du fragst dich, wie du sicher PDF Anhänge öffnen kannst, ohne dabei der Gefahr von Viren und Malware ausgesetzt zu sein? In unserer heutigen digitalen Welt erhalten wir nicht selten E-Mails, die wichtige PDF-Dokumente enthalten. Mit einigen wirksamen Tipps kannst du die Sicherheit einer solchen Datei prüfen. In diesem Kapitel stelle ich dir verschiedene effektive Methoden für den Alltag vor.

1. Erkenne Phishing E-Mails

Der beste Schutz vor Malware und Viren in einem PDF besteht darin, eine infizierte E-Mail mit einem schädlichen Anhang gar nicht erst zu öffnen. Damit du dich vor Phishing schützen kannst, ist es wichtig, Betrüger E-Mails als solche zu identifizieren.

Doch woran kannst du Phishing-Mails erkennen? Einer der wichtigsten Tipps im Umgang mit E-Mails und Anhängen ist es, dass du allgemein keine Nachrichten von nicht vertrauenswürdigen Absendern öffnest. Erscheint dir die E-Mail-Adresse unseriös oder weicht sie auch nur minimal von einer dir bekannten E-Mail-Adresse ab, solltest du stutzig werden.

Die Größe des Dokuments und der Dateiname können ebenfalls Aufschluss darüber geben, ob das Öffnen des PDFs sicher ist oder nicht. Passt dieser zum angegebenen Zweck und wurde er korrekt formuliert? 

Cyberkriminelle nutzen häufig Übersetzer, um ihre Nachrichten auf Deutsch zu formulieren. Dabei ist eine schlechte Rechtschreibung keine Seltenheit. Von einer Behörde würdest du zum Beispiel kein Formular mit einem seltsamen Dateinamen erhalten.

Die weiteren, folgenden Merkmale helfen dir dabei, den Inhalt von Fake Mails mit einem möglich schädlichem PDF Anhang zu erkennen:

  • Der Absender scheint dir bekannt zu sein, aber das Anliegen ergibt keinen Sinn oder passt nicht zu deiner aktuellen Situation. 
  • Es wird ein dringender Handlungsbedarf vorgegeben. Kommst du dem nicht nach,  soll dein Konto gesperrt werden. 
  • Die Nachricht enthält Drohungen.
  • Du sollst sensible Daten, wie dein Passwort, deine Kreditkartennummer oder eine PIN eingeben. 
  • Die Absender-Adresse stammt aus dem Ausland und wirkt nicht vertrauenswürdig. 

Hast du eine Phishing Mail mit PDF Anhang erhalten, solltest du die Datei zu deinem Schutz auf keinen Fall öffnen. Die nächsten Tipps helfen dir dabei zu vermeiden, dass es überhaupt erst so weit kommt. Zu erkennen, wann es nicht sicher ist, ein PDF zu öffnen, ist jedoch der wohl wichtigste Schritt, um sich vor den Gefahren, die sich darin verstecken können, zu schützen. 

2. Führe regelmäßige Virenscans durch

Ein wirklich wichtiger Tipp ist die Nutzung eines Virenscanners. Dieser scannt regelmäßig dein gesamtes Gerät und sucht dort nach Viren, Malware und anderer Schadsoftware. Dafür durchsucht er Programme, Dokumente und weitere Dateien auf deinem Gerät. Hast du also aus Versehen einen dubiosen E-Mail-Anhang geöffnet, kannst du sofort herausfinden, ob bereits ein Schaden dadurch entstanden ist.  

avast virenscanner
Ein Virenscanner kann Schäden durch Viren in PDF-Dateien verhindern

Viele Betriebssysteme, wie Windows von Microsoft oder macOS von Apple haben inzwischen integrierte Virenscanner, die dir einen guten Schutz bieten. Nutzt du derzeit noch keinen, dann findest du online viele Anbieter, zum Beispiel Avast, Norton oder Bitdefender.

Ein regelmäßiger Virenscan ist nicht nur wichtig, um dich vor einem Virus durch ein PDF zu schützen: Du kannst dir online auf die verschiedensten Weisen Schadsoftware einfangen. Meiner Erfahrung nach solltest du daher am besten immer auf einen Virenscanner setzen. 

3. Verwende einen seriösen PDF-Reader

Viren und Schadsoftware kann sich in den meisten Fällen nur dann auf deinem Computer ausbreiten, wenn dein PDF-Reader es zulässt. Deshalb solltest du unbedingt zu einem vertrauenswürdigen Anbieter greifen. 

adobe acrobat reader fuer pdf
Der PDF-Reader von Adobe ist mit Abstand die beliebteste Lösung auf dem Markt, die du sogar kostenlos nutzen kannst.

Dafür eignet sich zum Beispiel der PDF-Reader von Adobe. Der Anbieter veröffentlicht regelmäßig Sicherheitsupdates für die Anwendung und hat von Haus aus einen hohen Standard. Achte darauf, dass du deinen PDF-Reader auf dem neuesten Stand hältst und regelmäßig alle Updates durchführst. So können mögliche Sicherheitslücken schnell geschlossen werden. 

4. Konfiguriere Javascript & Website-Links in PDF Verknüpfungen

PDF-Dateien beinhalten verschiedene Elemente. Du kannst unter anderem auch Links in PDFs einfügen. Durch solche PDF Verknüpfungen erhältst du als Leser alle wichtigen Informationen an einem Ort oder kannst an eine andere Stelle im Dokument springen. 

In den allermeisten Fällen sind PDF-Verknüpfungen praktisch und harmlos – es kann sich dabei aber auch um einen Link handeln, der zu einer anderen Website führt oder den Download von weiteren Dokumenten veranlasst. Das stellt ein großes Sicherheitsrisiko dar. 

Du kannst den Adobe Acrobat Reader und auch einige andere PDF-Reader so konfigurieren, dass du gewarnt wirst, wenn das Dokument auf eine Website zugreifen möchte. Du musst dies dann manuell bestätigen und kannst vorab prüfen, ob es sicher ist, die PDF Weiterleitung zu öffnen. 

Zusätzlich kannst du in Acrobat Javascript konfigurieren und die Sicherheitsstufen von Javascript anpassen. Es ist dann möglich, Javascript einzuschränken oder zur Sicherheit komplett zu deaktivieren. Dadurch wird das automatische Ausführen von JavaScript-Codes verhindert.

5. Nutze einen sicheren E-Mail-Anbieter

Eine Datei zu öffnen, die auf den ersten Blick seriös erscheint, sich dann aber doch als Scam entpuppt, kann jedem mal passieren. Cyberkriminelle geben sich ganz viel Mühe und lassen Phishing Mails so aussehen, als seien sie tatsächlich echt. Eine Phishing Mail zu erkennen, ist also nicht immer so leicht.

Infografik So locken dich Betrüger bei Phishing E-Mails

Um deine Sicherheit allgemein zu erhöhen, empfehle ich dir, einen sicheren E-Mail-Anbieter nutzen. Dieser kann schon von vornherein verhindern, dass du überhaupt Phishing-Mails mit potenziellen Angriffen auf deine Sicherheit erhältst.

Einige E-Mail-Anbieter haben gute Filter, die Phishing-Mails mit potenziell gefährlichen Anhängen erkennen und direkt als Spam markieren. Ich habe einige, sichere E-Mail-Anbieter getestet und kann bestätigen, dass es im Alltag sehr hilfreich ist, sofort zu erkennen, welche PDFs man sicher öffnen kann und wann sich möglicherweise ein Betrug dahinter verbirgt. 

6. Erhöhe deine Sicherheit & Privatsphäre mit einem VPN

Du kannst nicht nur durch den Download einer mit Viren versehenen PDF-Datei mit Schadsoftware infiziert werden. Klickst du in dem Dokument auf einen unseriösen Hyperlink, kannst du auf eine unsichere Website weitergeleitet werden. Auch wenn du keine Informationen eingibst und die Seite sofort wieder verlässt, können Hacker deine Daten stehlen. 

Es gibt online eine Vielzahl an Gefahren für deine Sicherheit und deine Privatsphäre. Ein weiterer Tipp von mir, sicher mit Dateianhängen und Links umzugehen, ist die Nutzung eines VPNs (virtuelles privates Netzwerk). Die Software verschlüsselt deine Daten, sodass sie von außen nicht mehr einsehbar sind. Deine IP-Adresse wird verschleiert und du behältst deine Privatsphäre. 

So schützt du dich mit einem VPN

Einer der besten Anbieter auf dem Markt ist meiner Meinung nach ExpressVPN. Wie sich der Dienst im Vergleich zu anderen Anbietern schlägt und welche VPNs für deine Sicherheit besonders gut sind, erfährst du in meinem VPN Test.

Fazit: PDF sicher öffnen – Phishing erkennen & Virenschutz aktivieren  

Fast jeder Internetnutzer kennt PDF Dateien: Wir teilen sie mit Freunden, nutzen sie auf der Arbeit oder erhalten sie als Anhang in einer E-Mail. Bei letzterem ist besondere Vorsicht geboten, denn es kommt immer häufiger vor, dass PDF Dateianhänge und Links für Betrugsmaschen wie Phishing benutzt werden. 

Es ist sehr wichtig, dass du wachsam bleibst und PDF Dokumente auf ihre Sicherheit prüfst, bevor du sie öffnest. Führe regelmäßige Virenscans durch und halte dein Betriebssystem und deine Apps auf dem neuesten Stand. Mit ein paar einfachen Sicherheitsvorkehrungen gelingt es dir, PDFs sicher zu öffnen und dich vor Schadsoftware, Viren und Betrügern zu schützen. 

Konnten dir meine Tipps aus diesem Artikel weiterhelfen, PDFs sicherer zu öffnen? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar! 😉

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