Der Digitalführerschein (kurz: DiFü) ist ein staatlich gefördertes Lernprogramm für den digitalen Alltag. Er richtet sich an junge Menschen, wie Schüler und Studenten, aber auch an Senioren und Arbeitnehmer, die ihre digitalen Kompetenzen steigern möchten.
Im Rahmen der Aufgaben lernst du beispielsweise, wie man Phishing erkennt und was ein sicheres Passwort ausmacht. Wie meine Erfahrungen mit dem Difü sind und wofür du ihn nutzen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist der Digitalführerschein?
Unser Leben spielt sich zunehmend online ab: Umso wichtiger ist es, dass wir wissen, worauf dabei zu achten ist und welche Gefahren gegebenenfalls lauern. Genau für diesen Zweck wurde der Digitalführerschein, kurz Difü, ins Leben gerufen. Das Programm ist staatlich gefördert und bietet dir komplett kostenlos die Möglichkeit, dich weiterzubilden.
Du arbeitest vorgegebene Lerninhalte durch und machst anschließend eine Prüfung – das läuft komplett online ab. Bestehst du den Test, dann erhältst du am Ende ein offizielles Zertifikat.
Was bietet die Website des Digitalführerscheins?
Möchtest du dich über den Difü informieren, dann besuchst du dafür am besten die offizielle Website www.difü.de. Dabei ist mir sofort eines aufgefallen: Ich habe noch nie eine Domain gesehen, die einen Umlaut, wie das ü, enthält. Ich habe auch schnell herausgefunden, wieso.
Wenn du die Domain kopierst oder verlinkst, dann kann das ü nicht übernommen werden und du kannst die Website nicht öffnen. Deshalb sieht die kopierte URL so aus: https://xn--dif-joa.de/. Hierüber gelangst du auf die offizielle Webseite des Digitalführerscheins. An der Funktionalität der Seite ändert das natürlich nichts.
Wenn du dir die Seite des Difü anschaust, findest du dort drei Kategorien:
- News: Hier findest du Artikel zu aktuellen Themen des digitalen Alltags. Ich habe dort viele interessante Tipps und Fakten gefunden.
- Digitalführerschein: Das ist das Portal, über das du den Difü machst.
- Entdecken & Engagieren: In dieser Kategorie werden aktuelle Projekte und Veranstaltungen vorgestellt. Zudem findest du dort auch Publikationen, die dich interessieren könnten.
Wie sind die Informationen zum Difü aufbereitet?
Die Sektion zum Digitalführerschein ist in drei Kategorien unterteilt: Information, Lernzentrale und Zertifikat. Navigierst du zu den Informationen, dann findest du ein schönes Erklärvideo. Das ist wirklich gut gemacht, wie ich finde.
Wenn du die Lernzentrale öffnest, dann wählst du zunächst aus, ob du den Difü privat oder beruflich nutzen möchtest. Anschließend werden dir drei Level vorgeschlagen, die einen gewissen Wissensstand wiedergeben. Bist du dir unsicher, welches Level zu dir passt, kannst du einen Test für die Einschätzung machen. Dafür werden dir vor dem eigentlichen Difü Test ein paar Fragen gestellt, um dein Wissen zu testen.
Dann geht es auch schon los. Möchtest du den Difü machen, dann wird dein Können in sechs Kategorien getestet:
- Geräte
- Internet
- Kommunikation
- Datenwelt
- Gefahrenschutz
- Technologiealltag
Die genauen Inhalte ändern sich je nach Level, die Kategorien bleiben aber immer die gleichen. Die einzelnen Kategorien sind nochmal in Unterrubriken geteilt, was ich wirklich übersichtlich finde.
Vorab werden dir einige Informationen bereitgestellt, die du durcharbeiten solltest, um dich auf den Testabschnitt vorzubereiten. Anschließend werden dir zu diesem Themenbereich Fragen gestellt.
Für wen eignet sich der Difü?
Der Digitalführerschein richtet sich an mehrere Zielgruppen. Darauf wird clever eingegangen, indem du zunächst angibst, ob du ihn privat oder beruflich nutzen möchtest. Durch die anschließende Einteilung in unterschiedliche Level findet jeder Nutzer genau den richtigen Schwierigkeitsgrad.
Der Difü richtet sich an:
- Schüler: Jeder Schüler ab 14 Jahren kann den Digitalführerschein machen. Dadurch werden junge Menschen schon vor dem Start in das Berufsleben mit dem digitalen Alltag vertraut und somit bestens vorbereitet.
- Studenten: Auch für Studenten lohnt sich der Difü. Sie arbeiten viel online, müssen mit verschiedenen Programmen von der Uni zurechtkommen und natürlich auch ihre sensiblen Daten schützen.
- Ältere Menschen: Der Difü bietet auch für die ältere Generation, die noch nicht viel Kontakt mit dem digitalen Leben hatte, zahlreiche Vorteile. Er kann als erste Einfühlung genutzt werden und bietet dank der gut aufbereiteten Informationen einen einfachen Einstieg in die digitale Welt.
- Arbeitnehmer: Auch in vielen Berufen gehört der Umgang mit dem Internet und digitalen Medien heutzutage einfach dazu. Der Digitalführerschein ist ein guter Nachweis darüber, dass du dich diesbezüglich weiterbildest.
Ich finde es wirklich gut, dass bei der Entwicklung der Plattform an die verschiedenen Zielgruppen gedacht wurde. Hier findet sich jeder schnell zurecht und kann sich unkompliziert über ein sicheres, digitales Leben informieren und sein Können verbessern. Da für den Digitalführerschein keine Kosten anfallen, kann wirklich jeder das Zertifikat erhalten.
Welche Vorteile bietet der Difü?
Ein digitaler Führerschein – das mag auf den ersten Blick nach einer Aktion für Kinder klingen. Wer sich die Plattform jedoch genauer anschaut, stell schnell fest, dass das Niveau ziemlich hoch ist und mit einem solchen Zertifikat einige Vorteile verbunden sind.
Zunächst bildest du dich aktiv weiter, wenn du den Difü erhalten möchtest. Du erlernst neue Fähigkeiten, erhältst wichtige Informationen und nimmst Tipps für deinen Alltag mit. All diese Kompetenzen helfen dir dabei, dich online sicherer zu bewegen.
Mit dem neu erworbenem Wissen kannst du dich besser vor Hacker-Angriffen, Phishing oder Identitätsdiebstahl schützen. Wenn du die Gefahren kennst, kannst du proaktiv entgegenwirken und die Risiken minimieren.
Andererseits ist der Difü ein offizielles Zertifikat, das du beispielsweise bei Bewerbungen vorzeigen kannst. Es zeigt, dass du dich bemühst und selbstständig in der digitalen Welt weiterbildest. Damit sendest du auf jeden Fall ein gutes Signal an potenzielle Arbeitgeber.
Testbericht: Meine Erfahrungen mit dem Digitalführerschein
Ich wollte mir dann selbst die Details anschauen und habe deshalb den Difü Test gemacht. Dabei habe ich mit der ersten Teilprüfung aus der Kategorie Datenwelt begonnen und war einfach so mutig, Level 3 auszuwählen.
Pro Durchgang werden dir acht Fragen gestellt: Dabei wählst du aus vorgegebenen Antworten eine oder mehrere aus oder musst ein Textfeld ausfüllen, in dem ein Begriff fehlt. Leider bekommst du aber erst am Ende angezeigt, welche Antworten richtig sind.
Bei diesem ersten Testdurchgang habe ich 63 % erreicht: drei von acht Fragen waren falsch. Das hat mich überrascht. Ich hätte ehrlich gesagt mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Du kannst dann sehen, welche Fragen falsch waren und was richtig gewesen wäre.
Ich muss zugeben, in einigen Situationen waren mir die Formulierungen nicht eindeutig genug. Es wurde beispielsweise die Situation beschrieben, dass eine Person Fotos Ihres Reisepasses in die Cloud hochgeladen hat. Die Frage war nun, ob das sicher ist.
Dabei kommt es aus meiner Sicht aber darauf an, ob und wie die Cloud verschlüsselt ist. Deshalb habe ich die Frage mit Nein beantwortet, Ja wäre aber richtig gewesen. Man könnte hier also noch ruhig etwas nachschärfen, was die Formulierungen betrifft.
Ich habe dann mit der Teilprüfung zum Thema Internet weitergemacht, wo ich mich ziemlich gut auskenne. Das habe ich allerdings nur gedacht, denn überraschenderweise hatte ich hier nur 2 Fragen richtig und somit nur 25 % korrekt beantwortet.
Um dann doch noch ein Erfolgserlebnis zu haben, habe ich mit dem Thema Technologiealltag weitergemacht. Da sah es dann schon besser aus und ich habe nur 2 Fragen falsch beantwortet.
Welche Punkte laufen schon richtig gut & wo kann noch nachgebessert werden?
Alles in allem sind meine Erfahrungen mit dem staatlich geförderten Digitalführerschein für Deutschland ziemlich gut. Das schöne Design sollte auf jeden Fall hervorgehoben werden. Nicht nur die Videos und die Grafik sind ansprechend, sondern auch der Aufbau und das Quiz selbst überzeugen.
Die Kategorien und die Inhalte sind gut aufbereitet und machen das Lernen wirklich leicht. Was meiner Erfahrung nach auch sehr gut funktioniert, ist die Ausrichtung auf die einzelnen Zielgruppen.
Zu guter Letzt ist natürlich auch das Zertifikat selbst hervorzuheben: Es ist ein offizielles Dokument, das einiges hermacht und welches du kostenlos erhältst. Du kannst es deiner Bewerbung hinzufügen und damit ein paar Pluspunkte sammeln.
Ein paar Punkte haben meiner Meinung aber auch noch Verbesserungspotenzial. Manche Antworten und Fragen sollten noch nachgeschärft bzw. umformuliert werden, damit die Antworten auch tatsächlich richtig gegeben werden können. Dafür müssen einige Fragen meiner Meinung nach deutlicher formuliert werden.
Ein kleineres technisches Problem ist bei mir aufgetreten: Ich habe bestimmte Antworten ausgewählt – sie wurden bei der Auswertung aber nicht berücksichtigt. Anstatt Antwort A, B und C wurde dann beispielsweise nur A ausgewählt und ich hatte die Frage falsch.
Zudem habe ich zunächst nicht verstanden, wie und wann ich dann letztendlich mein Zertifikat erhalte. Das hat dann aber noch funktioniert, denn dies kann man sich nach der Prüfung einfach herunterladen.
Fazit: Der Digitalführerschein baut Wissen auf & lohnt sich
Wenn ich die Erkenntnisse aus meinem Difü Test zusammenfasse, dann überwiegen für mich die positiven Aspekte. Um das Zertifikat zu erhalten, musst du einiges an Informationen durcharbeiten und verschiedene Prüfungen bestehen. Du baust dabei Wissen auf, dass dir im Alltag nützlich sein wird.
Besonders gut finde ich, dass dabei an verschiedene Zielgruppen gedacht wurde und der Digitalführerschein außerdem komplett kostenlos ist. Somit hat wirklich jeder die Möglichkeit, die Basics für den digitalen Alltag zu erlernen. Ich empfehle jedem, der regelmäßig im Internet unterwegs ist, den Difü machen, um die eigenen Kompetenzen besser einschätzen zu können und sich weiterzubilden.
Wie sind deine Erfahrungen mit dem Digitalführerschein? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar mit deinen Erkenntnissen! 😉