Wer ein VPN nutzt, verspricht sich davon häufig Anonymität im Internet. Denn über einen solchen Service übernimmst du die IP-Adresse eines VPN-Servers – deine echte IP-Adresse bleibt dabei verborgen. Du kannst also nicht zurückverfolgt werden und surfst größtenteils anonym.
Blöd nur, dass solche Dienste Geld kosten und bezahlt werden müssen. Begleichst du diese Kosten über ein herkömmliches Konto, kennt der VPN-Anbieter deine Identität. Deshalb war Paysafecard lange so beliebt. Über den Dienst, der nach dem Prepaid-Prinzip funktioniert, konnte man anonym Geld verschicken. Wieso das nun nicht mehr geht und welche Alternativen es bei welchen Anbietern gibt, erkläre ich dir in diesem Artikel.
Kurz und knapp: Paysafecard ist kein Zahlungsmittel mehr für VPNs
Du kannst dein VPN-Abo nicht mehr anonym mit der Paysafecard bezahlen. Der Anbieter der Prepaid-Karten sperrt alle Zahlungen an VPN-Dienste. Wenn du dein Abo anonym bezahlen möchtest, bleiben dir Kryptowährungen, andere Prepaid-Dienste oder die Zahlung in bar. Viele VPN-Dienste bieten mittlerweile eine anonyme Zahlungsmethode an.
Ich empfehle dir den Dienst NordVPN, der es in meinem VPN Vergleich auf den ersten Platz geschafft hat und mit verschiedenen, anonymen Mitteln bezahlt werden kann, darunter Bitcoin und mint.
Wieso bieten die meisten VPN-Anbieter keine anonyme Bezahlung mit Paysafecard mehr an?
Das System von Paysafecard ist ganz einfach: Du kaufst eine solche Karte z. B. in einem Kiosk oder an einer Tankstelle. Entscheidest du dich für eine Karte im Wert von 50 €, erhältst du auch eine Guthabenkarte mit demselben Wert.
Jede Paysafecard hat einen eigenen Code, der auf der Karte aufgedruckt ist. Möchtest du sie einlösen, brauchst du dafür diesen Code. Und das ist auch alles, was du brauchst: Du löst die Paysafecard über den Code ein und bist fertig. Persönliche Daten braucht es dafür nicht.
Zahlst du beispielsweise die Kosten für deinen VPN mit Paysafecard, kennt auch der VPN-Anbieter deine Identität nicht. Du hast nie persönliche Daten eingegeben – niemand kann sie herausfinden oder vom VPN-Anbieter erhalten.
Viele VPN-Nutzer haben ihre Anbieter via Paysafecard bezahlt, um ihre Identität nicht preisgeben zu müssen. Damit ist jetzt aber Schluss: Seit Ende Juli verweigert Paysafecard die Zahlung an VPN-Dienste. Du kannst dein VPN also nicht länger mit Paysafe zahlen. Das ist so brisant, da kurz vorher auch Mastercard, Visa und PayPal begonnen haben, Überweisungen an VPN-Anbieter zu sperren.
Paysafecard begründet sein Vorgehen damit, dass man Kunden, die sich rechtswidrig verhalten, nicht zurückverfolgen könne. Man vermutet außerdem, dass mit einem VPN oft Schindluder betrieben wird und möchte dies nicht unterstützen.
Anonyme Bezahlung: Was spricht dafür und was dagegen?
Vom Grundgedanken macht es ja absolut Sinn, einen Dienst, der Anonymität verspricht, auch mit einem anonymen Zahlungsmittel zu zahlen. Damit soll die eigene Identität noch besser geschützt werden. Welche Vor- und Nachteile anonyme Zahlungen haben, habe ich für dich zusammengetragen.
Vorteile einer anonymen VPN Zahlung
Es gibt auf der Welt einige Länder, in denen die Nutzung eines VPNs strengstens verboten ist. Dort kann es auch vorkommen, dass Konten und Zahlungsdienstleister staatlich überwacht werden. Wer in einem solchen Land lebt und ein VPN nutzen möchte, sollte die Kosten anonym zahlen. Zu groß ist die Gefahr, erwischt zu werden.
Das gilt tatsächlich nur für die Menschen, die in einem dieser Länder leben. Selbst wenn du dich dort aufhältst, zahlst du über eine “ausländische” Bank und diese Daten bleiben geheim. Lebst du zum Beispiel in China, Bahrain, Kuweit oder Saudi-Arabien solltest du definitiv zu einem anonymen Zahlungsmittel greifen.
Nachteile einer anonymen VPN Zahlung
In Deutschland gibt es meiner Meinung nach keine Gründe, die zwingend eine anonyme Zahlung deines VPN-Abos rechtfertigen. Denn die Nutzung von VPNs ist bei uns nicht verboten und wird auch nicht verfolgt. Entscheidend ist, wofür du das VPN nutzt.
Dein Internetprovider kann in jedem Fall herausfinden, dass du ein VPN nutzt und mit welchem VPN-Server du dich verbunden hast. Was er aber nicht sieht, sind die Seiten, die du aufrufst und welche Daten du verschlüsselt überträgst.
Du kannst also nicht verhindern, dass dein Internetprovider sieht, dass du ein VPN nutzt. Es macht also gar keinen Unterschied, wenn du dein VPN-Abo mit deiner Kreditkarte bezahlst.
Du kannst dein VPN-Abo natürlich trotzdem mit einer anonymen Zahlungsmöglichkeit bezahlen.
Wie kann ich mein VPN anonym bezahlen?
Wie ich dir oben schon erklärt habe, kannst du Paysafecard nicht mehr nutzen, um dein VPN anonym zu bezahlen. Es gibt aber noch einige andere Möglichkeiten, wie du den Anbieter entlohnen kannst, ohne deine Identität preiszugeben. Beachte aber, dass einzelne Zahlungsformen nicht von allen VPN-Anbietern unterstützt werden.
Kryptowährungen wie Bitcoin
Um Bitcoin gab es in den letzten Jahren einigen Rummel. Du kannst mit der Kryptowährung nämlich anonym zahlen. Du solltest dabei jedoch einige Dinge beachten. Wie du vielleicht weißt, sind alle Zahlungen von allen Bitcoin-Nutzern transparent und nachvollziehbar.
Wie viel Bitcoins du wem überweist, ist also verfolgbar. Deshalb solltest du bei jeder Zahlung eine andere IP-Adresse nutzen. Am besten verwendest du auch nur Einmalbitcoinadressen, um deine Identität so gut wie es geht zu verschleiern.
Starbucks Card
Nachdem man mit Paysafecard keine VPN-Dienste mehr bezahlen kann, bleibt die Möglichkeit, auf andere Prepaid-Karten umzusteigen. Es gibt beispielsweise auch eine Starbucks Card, die du genauso wie die Paysafecard nutzen kannst.
Es bleibt abzuwarten, ob auch die anderen Anbieter von Prepaid-Karten bald nachziehen und Zahlungen an VPN-Dienste sperren. Außerdem akzeptieren viele VPN-Anbieter solche Karten nicht als Zahlungsmittel.
Bargeld
Kurioserweise kannst du einige VPN-Dienste auch mit Bargeld bezahlen. Anonymer geht es kaum. Du bekommst dann eine Postadresse, an die du einen Umschlag mit Geld und der Zugangskennung des Dienstes schickst. Dafür braucht es zum einen Geduld – es dauert natürlich, bis das Geld da ist – und zum anderen Vertrauen.
Das hat aber natürlich den Vorteil, dass deine Zahlung digital nirgends auftaucht und gar nicht nachvollziehbar ist. Ein Beispiel eines VPN-Anbieters, der eine Bargeldzahlung akzeptiert, ist mein persönlicher Privatsphäre-Favorit ProtonVPN.
Prepaid Kreditkarten
Wenn du deine Kreditkarte nicht nutzen möchtest oder du noch keine haben darfst, kannst du eine Prepaid Kreditkarte verwenden. Du kannst sie an vielen Tankstellen kaufen. Halte zum Beispiel Ausschau nach der Visa MyWireCard.
Zahle die Karte in Bar und aktiviere sie über ein Prepaid Handy. Am besten gibst du dabei nicht deine echte Daten ein. Du kannst den Betrag dann einfach online ausgeben, ohne deine Identität preisgeben zu müssen.
Solche Prepaid Kreditkarten sind aber meistens mit Aufladegebühren verbunden, außerdem brauchst du ja auch noch eine Prepaid-Handykarte.
Die 3 besten VPN-Anbieter mit anonymen Zahlungsmöglichkeiten
Da du deinen VPN-Anbieter nicht mehr mit einer Paysafecard bezahlen kannst, muss eine Alternative her, wenn du anonym zahlen möchtest. Ich habe 3 Favoriten unter den VPN-Diensten.
Du kannst alle vier Testsieger aus meinem großen VPN Vergleich auch anonym bezahlen. Welche Funktionen und vor allem welche Zahlungsmöglichkeiten sie dir bieten, erfährst du in diesem Kapitel.
Platz 1: NordVPN
Günstigster Monats-Tarif: 3,09 € (27 Monate)
Geld-zurück-Garantie: 30 Tage
Angebot: 73 % Rabatt
Vorteile
- Unterstützt zahlreiche Kryptowährungen
- Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Riesiger Funktionsumfang
- Große Server-Auswahl
- Gut im Umgehen von Ländersperren
Nachteile
- Unübersichtliche Server-Auswahl
Bei NordVPN ist eine anonyme Zahlung mit Paysafecard nicht mehr möglich. Der Anbieter bietet seinen Kunden aber dennoch anonyme Zahlungsmöglichkeiten an. Das freut mich, denn der Dienst ist mein Testsieger. Du kannst dein Abo anonym per CoinGate über folgende Kryptowährungen bezahlen:
- Bitcoin
- Ripple Coin
- Ethereum
Zusätzlich bietet NordVPN diese Zahlungsarten, die nicht anonym sind:
Du musst für das 2-Jahresabo von NordVPN nur einen Betrag von 3,39 Euro monatlich aufbringen. Dabei hast du eine Geld-zurück-Garantie von 30 Tagen.
Platz 2: Surfshark
Günstigster Monats-Tarif: 2,19 € (27 Monate)
Geld-zurück-Garantie: 30 Tage
Angebot: 86 % Rabatt
Vorteile
- Unterstützt zahlreiche Kryptowährungen
- Sehr gute Geschwindigkeit
- Viele wichtige Funktionen
- Hübsche Clients
Nachteile
- Tracker in der App & auf der Website
Surfshark ist ebenfalls einer meiner Favoriten unter den VPN-Diensten. Zahlen kannst du neben den klassischen Zahlungsmitteln auch mit Kryptowährungen. Dabei wird die Zahlung über CoinGate und CoinPayments abgewickelt. Darüber kannst du mit folgenden Kryptowährungen bezahlen:
- Bitcoin
- Bitcoin Cash
- Ethereum
- TRON
- Tether
- Litecoin
- Ripple
- Beam
- Dogecoin
- Monero
Wie du siehst, ist auch hier Paysafecard nicht verfügbar und du musst dich für eine Alternative entscheiden. Neben Kryptowährungen sind auch zahlreiche andere Zahlungsoptionen bei Surfshark verfügbar:
Für mich ist Surfshark der zweitbeste VPN-Anbieter aus meinem Test. Das günstigste Abo hat eine Laufzeit von 2 Jahren und kostet dich 2,19 Euro im Monat. Die Preise hältst du am besten aber selbst im Auge, da sich diese ständig ändern. Dazu gibt es eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie.
Platz 3: ExpressVPN
Günstigster Monats-Tarif: ca. 6,00 € (15 Monate)
Geld-zurück-Garantie: 30 Tage
Angebot: 3 Monate kostenlos
Vorteile
- Großer Funktionsumfang
- Gute Geschwindigkeit
- Einfache Bedienung
- Große Server-Auswahl
Nachteile
- Relativ teuer
- Kann nur mit einer Kryptowährung bezahlt werden (Bitcoin)
ExpressVPN ist meiner Erfahrung ebenfalls ein guter VPN-Anbieter. Er gilt als sehr sicher, umgeht das Geoblocking zuverlässig und ist simpel in der Bedienung. Du kannst das VPN außerdem anonym bezahlen: Derzeit steht dir lediglich die Option zur Verfügung, mit Bitcoins zu bezahlen. Die Zahlung wird über BitPay abgewickelt.
Paysafecard wird also auch von ExpressVPN nicht unterstützt. Das VPN bietet zusätzlich noch folgende Zahlungsmöglichkeiten an, diese sind aber nicht anonym:
Das Jahresabo von ExpressVPN kostet dich ca. 6,22 Euro monatlich. Mit der 30-Tage-Geld-zurück-Garantie kannst du erst einmal in Ruhe selbst testen, ob dir das VPN zusagt.
Fazit: Anonyme Zahlungsmittel für VPNs sind in Deutschland nicht für jeden ein Muss
Da du VPNs nicht mehr mit Paysafecards zahlen kannst, musst du entweder auf ein anderes anonymes Zahlungsmittel zurückgreifen oder auf herkömmlichem Wege bezahlen. Für die meisten Menschen ist eine anonyme Zahlung des VPNs meiner Meinung nach nicht nötig. Möchtest du dennoch verhindern, dass der VPN Betreiber deine Identität kennt, rate ich dir zu einem VPN-Dienst, der eine anonyme Zahlungsweise wie Kryptowährungen oder Bargeld anbietet.
In meinem VPN Test hat NordVPN am besten abgeschnitten. Der Dienst bietet anonyme Zahlungsmöglichkeiten und ist meiner Erfahrung nach zuverlässig und sicher.
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