Informierst du dich online über VPNs, wirst du schnell auf ExpressVPN und CyberGhost stoßen. Beide Anbieter sind sehr bekannt und zählen zu den Beliebtesten. Vielleicht bist auch du schon über eine Werbeanzeige oder sogar einen TV-Spot von einem der beiden VPNs gestoßen. Doch welcher Dienst macht im direkten Vergleich ExpressVPN vs. CyberGhost das Rennen?
Genau das habe ich für dich herausgefunden. Ich habe vor kurzer Zeit einen VPN Test durchgeführt, in dem ich mir beide VPNs genau angeschaut habe. Nun werde ich diese Ergebnisse für dich vergleichen, um herauszufinden, welcher Anbieter sich besser für dein Vorhaben eignet.
Kurz und knapp: Im Duell ExpressVPN vs CyberGhost ist ExpressVPN für mich der klare Sieger
CyberGhost als auch ExpressVPN haben beide ihre Stärken und Schwächen. Ich habe sie in unterschiedlichen Kategorien getestet und jeweils einen Sieger gekrönt. ExpressVPN hat in den meisten Kategorien die Nase vorn und ist ein klasse Allrounder. Das VPN ist vor allem im Streaming sehr stark, hat eine gute Geschwindigkeit und bietet viele praktische Funktionen.
- Funktion & Ausstattung: CyberGhost
- Geschwindigkeit: ExpressVPN
- Privatsphäre & Sicherheit: ExpressVPN
- Nuzerfreundlichkeit: CyberGhost
- Streaming: ExpressVPN
- Preis-Leistungs-Verhältnis: ExpressVPN
ExpressVPN vs CyberGhost: Funktionen & Ausstattung
Wir beginnen diesen Vergleich mit der Kategorie Funktionen & Ausstattung. Hier geht es vor allem darum, welche Geräte unterstützt werden, wie viele Server es gibt und welche Funktionen geboten werden. ExpressVPN erhält hier ganze 100 Prozent, während CyberGhost mit 95 Prozent knapp dahinter liegt.
In Bezug auf die unterstützten Geräte überzeugen beide VPNs auf ganzer Linie. ExpressVPN bietet ausgereifte Clients für Smartphones, PCs, Router und hat auch Erweiterungen für Chrome, Firefox und Edge im Angebot. Das VPN kann außerdem auf diversen Routern, Smart-TVs, Spielekonsolen, Nvidia Shield und weiteren Geräten installiert werden.
CyberGhost steht dieser Auswahl in nichts nach. Es gibt Apps für den Desktop, Smartphones, Browser, TV-Geräte, Spielekonsolen und Router. Was mir dabei auffällt: In einigen Kategorien werden weniger Geräte unterstützt als bei ExpressVPN. Bei den Browsern gibt es beispielsweise nur für Chrome und Firefox eine Anwendung und keine für Edge. Bei den Spielekonsolen vermisse ich unter anderem die Nintendo Switch.
Das ist zwar meckern auf hohem Niveau, aber ich möchte in diesem Test auch auf die Details eingehen.
Mir ist noch ein weiterer Aspekt aufgefallen: Du kannst ExpressVPN mit nur einem Tarif auf fünf Geräten gleichzeitig nutzen. Bei CyberGhost sind es sieben – ein Pluspunkt für das Geister VPN.
Weiter geht es mit der Serveranzahl und den Serverstandorten. Für einen Großteil der Nutzer sind zum Beispiel Deutschland, die USA und die Schweiz wichtige Standorte. Diese findest du deshalb auch bei fast allen Anbietern.
ExpressVPN hat über 3.000 Server an 160 Standorten in 94 Ländern im Angebot. CyberGhost überzeugt mit über 7.600 Server an 113 Standorten in 91 Ländern. Beide Dienste sind global sehr gut aufgestellt. An dieser Stelle ist interessant zu erwähnen, dass CyberGhost einer der wenigen VPN-Dienste mit VPN-Servern in Russland ist.
Diversen Erfahrungsberichten zu Folge, eignet sich CyberGhost auch, um der Internetzensur in Russland zu umgehen. ExpressVPN hat die russischen Server bereits vor einiger Zeit abgeschaltet, da die russische Regierung mit Konsequenzen gedroht hat. Wenn du also ein VPN für Russland suchst und dich fragst, ist ExpressVPN oder CyberGhost besser, ist die Antwort ganz klar CyberGhost.
Betrachtet man die Anzahl der Server, sehen wir erste Unterschiede zwischen ExpressVPN und CyberGhost. CyberGhost hat mehr als doppelt so viele Server wie ExpressVPN. Eine große Auswahl der Server ist wichtig, da sie dir eine Alternative bieten, falls ein Server mal ausfällt.
Möchtest du beispielsweise in Japan deutsches Netflix schauen, brauchst du einen Server aus Deutschland. Nun kann es passieren, dass der deutsche Server von Netflix geblockt wird. Dann ist es wichtig, dass es weitere Server aus Deutschland gibt. So verteilen sich die Nutzer außerdem besser auf die einzelnen Server und die Chance, dass das VPN vom Netflix Block betroffen ist, sinkt enorm.
Bei der Serveranzahl hat CyberGhost also die Nase vorn. Meiner Erfahrung nach sind die 3000 Server bei ExpressVPN aber auch schon mehr als ausreichend.
Kommen wir zu den Funktionen. Auch hier stehen beide VPNs ziemlich gut da. Sie verfügen beide über einen Kill Switch. Dabei handelt es sich quasi um eine Art Notschalter. Dieser schreitet ein, wenn deine Verbindung zum VPN-Server abbricht. Um zu verhindern, dass du in dieser Zeit mit deiner echten IP-Adresse im Netz surfst, wird direkt die gesamte Internetverbindung gekappt.
Darüber hinaus haben beide Dienste auch Split-Tunneling. Damit kannst du bestimmen, welche Anwendungen durch das VPN getunnelt werden sollen und welche nicht. Das ist zum Beispiel dann praktisch, wenn du amerikanisches Netflix streamst und gleichzeitig einen Dienst deiner Uni nutzen möchtest, für den du eine deutsche IP-Adresse brauchst.
Was die Funktionen betrifft, hat CyberGhost etwas mehr zu bieten als ExpressVPN. Denn CyberGhost hat beispielsweise auch einen integrierten Schutz vor Tracking und einen Werbeblocker. Das ist gut für deine Privatsphäre und erhöht auch noch den Komfort beim Surfen. Andererseits kannst du einen solchen Service auch separat nutzen. Das mache ich auch so, denn so ein Dienst ist dann auf den Schutz spezialisiert.
Darüber hinaus bietet CyberGhost auch dedizierte IP-Adressen an. Du erhältst damit eine IP-Adresse von dem VPN, die nur du nutzt. Das kann wichtig sein, wenn du für bestimmte Programme oder Dienste eine saubere IP-Adresse brauchst. Das heißt, dass diese von niemanden verwendet wurde und somit noch nirgendwo aufgetaucht oder aufgefallen ist. Sie hat quasi keine Vorgeschichte.
Fazit: Fassen wir dieses Kapitel zusammen, kann ich nur kleinere Unterschiede feststellen. ExpressVPN bietet mehr Clients für eine größere Auswahl an Geräten. CyberGhost hat dafür mehr Server und Funktionen im Angebot und kann auf mehr Geräten gleichzeitig genutzt werden. Da die Server-Auswahl jedoch ein entscheidender Faktor vor allem für Streaming ist, liegt ExpressVPN in dieser Kategorie für mich vorne, da einfach mehr Auswahl besteht.
Möchtest du die detaillierten Ergebnisse aus meinem Test zu den Diensten erhalten, kannst du diese in meinem ExpressVPN Test oder meinem CyberGhost Test nachlesen.
ExpressVPN 100 %
- Apps für Desktops, Smartphones, Browser, TV-Geräte, Spielekonsolen und Router
- Auf 5 Geräten gleichzeitig nutzbar
- über 3.000 Server an 160 Standorten in 94 Ländern
- Kill-Switch, Split-Tunneling, Leak-Schutz
CyberGhost 95 %
- Apps für Desktops, Smartphones, Browser, TV-Geräte, Spielekonsolen und Router
- Auf 7 Geräten gleichzeitig nutzbar
- über 7.600 Server an 113 Standorten in 91 Ländern
- Kill-Switch, Split-Tuneling, integrierte Anti-Tracker und Werbeblocker-Funktion, dedizierte IP
ExpressVPN vs CyberGhost: Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit eines VPNs ist sehr wichtig für den Komfort. Es gibt VPNs, die die Geschwindigkeit deiner Verbindung stark ausbremsen. Dann macht es keinen Spaß und auch keinen Sinn mehr, zu streamen oder online zu spielen.
Ich habe die Geschwindigkeit beider VPNs getestet. Dabei habe ich mich an drei verschiedenen Tagen mit einem deutschen und einem amerikanischen Server verbunden und aus den Ergebnissen am Ende einen Durchschnitt errechnet. Die Prozentzahl gibt dabei an, wie viel Prozent meiner normalen Geschwindigkeit ich mit einer VPN-Verbindung hatte.
ExpressVPN hat in dieser Kategorie 100 Prozent erhalten. Fangen wir mit dem Ping an: Dieser gibt die Zeitspanne an, die zwischen dem Senden einer Anfrage an einen Server und dem Erhalt des Antwortpakets vergeht. Das ist besonders für Online-Gaming und Videotelefonie wichtig. Es ist also gut, wenn der Ping niedrig ist. In meinem ExpressVPN Test mit einem deutschen Server lag dieser bei 14 ms und ist damit sogar schneller geworden als vorher.
Mit einem Server aus den USA lag der Ping bei 96 ms: Dass der Wert hier höher ist, ist ganz normal. Deine Daten legen schließlich eine viel größere Strecke zurück und das dauert seine Zeit.
In meinem CyberGhost Test habe ich fast dieselben Werte gemessen. Der Ping betrug 14,3 ms mit einem deutschen Server und 95 ms mit einer VPN-Verbindung zu einem Server in den USA. In Bezug auf den Ping gibt es also keinen Unterschied zwischen den beiden Diensten.
Diese Beobachtung zieht sich auch bei den Download- bzw. Upload-Geschwindigkeiten fort. Bei meiner Verbindung mit einem deutschen Server von ExpressVPN betrug die Download-Geschwindigkeit 96 Prozent meiner normalen Geschwindigkeit. Die Upload-Geschwindigkeit hatte immerhin noch 94 Prozent. Bei CyberGhost habe ich exakt dieselben Werte gemessen.
Diesen Test habe ich auch durchgeführt, als ich mich mit einem Server aus den USA verbunden habe. Die Upload- und Download-Geschwindigkeit mit ExpressVPN lagen hier bei 94 bzw. 86 Prozent meiner normalen Verbindung. Mit CyberGhost waren es 96 bzw. 94 Prozent. Der Upload von CyberGhost wird also weniger durch das VPN beeinflusst als mit ExpressVPN.
Fazit: Zusammengefasst schneiden beide Anbieter in Bezug auf die Geschwindigkeit sehr gut ab. Ping, Upload- und Download-Geschwindigkeit haben sich kaum verändert. Obwohl die Werte mit CyberGhost einen Ticken besser waren, sehe ich doch ExpressVPN als Sieger in dieser Kategorie.
Das liegt daran, dass die Geschwindigkeit bei ExpressVPN konstanter ist. Ich konnte nämlich auch einige Test- und Erfahrungsberichte finden, die besagen, dass die Geschwindigkeit von CyberGhost stark schwankt, besonders wenn man mit einem weit entfernten Server verbunden ist. Ich persönlich nutze ExpressVPN bereits seit einigen Jahren und kann daher bestätigen, dass ExpressVPN immer zuverlässig funktioniert.
ExpressVPN 100 %
- Niedriger Ping
- Kaum Einfluss auf die vorhandene Geschwindigkeit
- Sehr konstant
CyberGhost 95 %
- Niedriger Ping
- Kaum Einfluss auf die vorhandene Geschwindigkeit
ExpressVPN vs CyberGhost: Privatsphäre & Sicherheit
Privatsphäre und Sicherheit sind für meinen CyberGhost vs ExpressVPN Vergleich besonders wichtig. Das hat einen einfachen Grund: Der größte Nutzen eines VPNs ist, dass es deine Verbindung schützt und es dir ermöglicht, anonymer zu surfen.
Was heißt das konkret? Über ein VPN verbindest du dich mit einem VPN-Server und übernimmst dessen IP-Adresse. Dadurch bleibt deine echte IP, über die dein Standort bestimmt werden kann, verborgen. Gleichzeitig wird die Kommunikation zwischen dir und dem VPN-Server verschlüsselt, wodurch deine Internetaktivitäten für Provider oder die Regierung nicht einsehbar sind.
So sollte es in der Theorie laufen. Viele VPN-Anbieter nehmen es mit der Privatsphäre und der Sicherheit nach meiner Erfahrung aber nicht so genau.
Hier zeigen sich auch bei ExpressVPN und CyberGhost erste große Unterschiede. ExpressVPN erhält in dieser Kategorie von mir 90 Prozent, während CyberGhost lediglich 60 Prozent erreicht hat. Ich beginne erst einmal mit den positiven Aspekten beider Anbieter.
Sowohl ExpressVPN als auch CyberGhost können anonym, zum Beispiel mit Bitcoin, bezahlt werden. Buchst du ein VPN mit deinem normalen Konto, weiß der VPN-Betreiber im Zweifel ganz genau, wer du bist. Es ist ratsam, die eigene Identität auch vor dem Anbieter geheim zu halten. Speichert dieser nämlich trotzdem Nutzerdaten, könnten sie im Zweifel herausgegeben werden.
Es ist deshalb auch praktisch, dass du dich bei ExpressVPN nur mit einer E-Mail-Adresse registrieren musst. Andere Anbieter verlangen hier sogar deine Adresse. Das ist aus meiner Sicht ein absolutes No-Go.
Weiter geht es mit dem Sitz des VPN-Betreibers. ExpressVPN hat seinen Standort auf Britischen Jungferninseln. Das ist sehr gut für VPN-Anbieter, denn hier sind sie nicht dazu verpflichtet, Nutzerdaten zu speichern und diese gegebenenfalls noch an die Regierung weiterzugeben. In Deutschland sieht das zum Beispiel anders aus: Hier gilt ein Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung.
CyberGhost hat seinen Sitz in Rumänien – das ist ebenfalls gut. Es gibt einige Länder, die quasi ein rotes Tuch sind. Dabei handelt es sich um die sogenannten 5/9/14 Eyes Länder. Die Mitgliedsstaaten haben einen Pakt geschlossen, sodass die Geheimdienste untereinander Daten austauschen. Für die Privatsphäre und den Datenschutz ist das eine Katastrophe, weshalb VPN-Betreiber keinesfalls in einem dieser Länder sitzen sollten. Deutschland ist übrigens Mitglied der 14 Eyes.
Ein weiterer positiver Aspekt: Beide Anbieter haben ihre Clients durch ein externes Audit prüfen lassen. Dabei kommt ein unabhängiges Unternehmen zum Einsatz, dass die Apps auf ihre Sicherheit prüft. So wird beispielsweise auch zertifiziert, dass keine Logs gespeichert werden.
Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass sowohl ExpressVPN als auch CyberGhost NGOs (Non-Governmental Organisations) unterstützen. Dabei handelt es sich um gemeinnützige Organisationen, die wichtige Zwecke verfolgen. Auch das ist ein positiver Aspekt.
In Bezug auf die Sicherheit überlasse ich nichts dem Zufall und habe selbst einen IP-Adressen-, DNS-, Torrent-IP- und WebRTC-Test durchgeführt, den beide VPNs bestanden haben. Sie nutzen zudem eine AES-256-Verschlüsselung, was optimal ist.
ExpressVPN nutzt folgende Protokolle, um die Verbindungen zu schützen:
- OpenVPN
- Lightway
- PPTP
- SSTP
- L2TP/IPsec
- IKEv2
Das sind moderne Protokolle, an denen ich nichts auszusetzen habe. Mit Lightway verwendet ExpressVPN übrigens auch ein selbst entwickeltes Protokoll. Mehr dazu liest du in meinem ExpressVPN Test.
CyberGhost nutzt OpenVPN, L2TP/IPsec, IKEv2 und WireGuard. Letzteres gilt als das neue Super-Protokoll.
Du siehst: Beide Anbieter haben viele positive Aspekte vorzuweisen. Ich bin aber auch, wie ich bereits angedeutet habe, auf einige unschöne Dinge gestoßen.
Bei beiden Diensten habe ich die Website und die Android-App auf Tracker überprüft. Sowohl bei ExpressVPN als auch bei CyberGhost bin ich fündig geworden. Mit einem VPN möchten viele Nutzer ihre Privatsphäre schützen – Tracker im VPN-Client stehen also im deutlichen Widerspruch dazu. Der einzige VPN-Dienst aus meinem Test, bei dem ich keinen einzigen Tracker finden konnte, ist ProtonVPN.
Was mir ebenfalls nicht gefällt: Beide VPNs sind Closed-Source. Das bedeutet, dass der Quellcode nicht öffentlich eingesehen werden kann. Ethische Hacker könnten somit prüfen, ob in den Clients Sicherheitslücken vorhanden sind oder ob Nutzerdaten gesammelt werden. Dafür müssten sie allerdings Open-Source sein, was bei beiden VPNs nicht der Fall ist.
Kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt. Du hast bei VPN-Anbietern bestimmt schonmal von dem Versprechen gelesen, dass keine Logs gespeichert werden. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass man zwischen Verbindungs- und Nutzungsprotokolle unterscheidet.
Verbindungsprotokolle werden für die Statistik gesammelt und sind unbedenklich. Dabei wird zum Beispiel aufgezeichnet, wann welche Server am meisten genutzt werden, um den Dienst zu verbessern. Nutzungsprotokolle sind hingegen eine Gefahr für deine Privatsphäre, denn hier wird unter anderem aufgezeichnet, welche Seiten du mit dem VPN aufgerufen hast.
Wie handhaben ExpressVPN und CyberGhost die No-Logs Richtlinie? ExpressVPN zeichnet keine Nutzungsprotokolle auf, CyberGhost hingegen schon. Es werden deine Transaktionsinformationen, eine ungefähre Ortsangabe und auch Kreditkarteninformationen gespeichert. Das ist aus meiner Sicht ein absolutes Tabu für einen VPN-Betreiber. Einzelheiten dazu liest du in meinem CyberGhost Test.
Mittlerweile gehören beide VPN-Dienste zu dem Unternehmen Kape Technologies. Dieses hat erst CyberGhost aufgekauft und vor Kurzem auch ExpressVPN. Dass die VPNs nun nicht mehr unabhängig sind finde ich nicht gut. Kape Technologies hat jedoch eine weiße Weste und ist meiner Erfahrung nach ein solides Unternehmen.
Der ein oder andere wird jetzt bestimmt denken: „Moment, gab es da nicht mal einen Skandal rund um Kape Technologies?“ Ja, den gab es. Kape Technologies war vor einigen Jahren, unter anderem Namen, der Betreiber einer Plattform für Browsererweiterungen. Darauf konnten Entwickler ihre Projekte durchführen.
Leider gab es dabei auch ein paar schwarze Schaafe, sodass sich auf der Plattform auch Erweiterungen befanden, die Malware vertrieben haben. Kape (bzw. ehemals Crossrider) war jedoch nicht verantwortlich dafür. Es gab in jüngster Vergangenheit zudem kein negatives Aufsehen mehr.
Fazit: Bei ExpressVPN gab es bisher keine Skandale, Logs werden nicht gespeichert, du bleibst anonym und der Firmensitz ist außerhalb der 5/9/14 Eyes. Bei CyberGhost musst du deine Identität hingegen offenlegen und es werden nicht notwendige Logs gespeichert. Da ExpressVPN aber nun seit kurzem zu dem selben Betreiber gehört wie auch CyberGhost, bleibt es abzuwarten, ob sich in Hinsicht auf die Privatsphäre in Zukunft noch etwas ändert.
ExpressVPN 90 %
- Anonyme Bezahlung und Anmeldung
- Firmensitz außerhalb der 5/9/14 Eyes
- Externes Audit
- Keine Logs
- Tracker in der App & auf der Website
- Closed-Source
CyberGhost 60 %
- Anonyme Bezahlung
- Firmensitz außerhalb der 5/9/14 Eyes
- Externes Audit
- Anmeldung nur mit Name und Adresse
- Tracker in der App & auf der Website
- Cosed-Source
- Speichert Nutzungsprotokolle
Ich muss sagen, dass beide Anbieter hier noch Luft nach oben haben. Legst du großen Wert auf die Privatsphäre und Sicherheit, empfehle ich dir ProtonVPN. Dieser Dienst hat seine Stärken in genau dieser Kategorie und macht vieles besser als ExpressVPN und CyberGhost. Genaue Informationen zu diesem Anbieter liest du in meinen ProtonVPN Test.
ExpressVPN vs CyberGhost: Nutzerfreundlichkeit & Support
In dieser Kategorie schneiden beide VPNs mit 90 Prozent ziemlich gut ab. Zunächst finde ich es wichtig und gut, dass beide VPNs eine deutsche Benutzeroberfläche haben. Zudem ist es mit beiden VPNs sehr einfach, sich mit einem VPN-Server zu verbinden. Es reicht ein Klick auf einen großen Button und schon bist du verbunden. Die Server werden übersichtlich präsentiert und die Auswahl ist simpel.
Bei CyberGhost fehlen in den mobilen Apps leider einige Funktionen und Angaben, wie zum Beispiel Informationen über die Serverauslastung.
Was den Support betrifft, haben beide Anbieter einen 24/7 Live-Chat. Bei Fragen und Problemen ist also immer jemand zu erreichen. In meinen Tests bekam ich von beiden Support Mitarbeitern schnell eine kompetente Antwort. Es gibt zudem bei beiden VPNs umfangreiche Blogs und Anleitungen.
Fazit: Was das Design betrifft, schneiden beide Anbieter gleich gut ab. Bei CyberGhost habe ich den Support als angenehmer empfunden, da hier für mein Empfinden deutsche Muttersprachler antworten. Bei ExpressVPN gibt es nur einen englischen Support. Das ist gerade bei technischen Themen ein Nachteil. Für mich schneidet somit CyberGhost in dieser Kategorie etwas besser ab.
ExpressVPN 90 %
- Oberfläche auf Deutsch
- Einfaches Verbinden mit VPN-Servern
- Hübsche Clients
- Support nur auf Englisch
CyberGhost 90 %
- Oberfläche auf Deutsch
- Einfaches Verbinden mit VPN-Servern
- Hübsche Clients
- Deutscher Support
- Abgespeckte Funktionen in den mobilen Apps
ExpressVPN vs CyberGhost: Streaming
Streaming ist für viele Nutzer eine sehr wichtige Kategorie in Bezug auf den VPN-Service. Du kannst mit einem VPN nämlich das sogenannte Geoblocking umgehen. Streaming-Dienste wie Netflix haben in jedem Land ein anderes Sortiment. Öffnest du die Anwendung, erkennt die App anhand deiner IP-Adresse, in welchem Land du dich befindest und zeigt dir das entsprechende Sortiment.
Möchtest du von Deutschland aus beispielsweise amerikanisches Netflix streamen, brauchst du also eine amerikanische IP-Adresse. Bist du interessiert an Serien aus Japan, dann ist eine japanische IP-Adresse unabdingbar. Über ein VPN kannst du deine IP-Adresse beliebig ändern. Nur leider eignen sich nicht alle Anbieter dafür: Viele werden von den Streaming-Diensten erkannt und dann geblockt. Vor allem gute VPNs für Netflix sind rar.
Ich habe deshalb verschiedene Streaming-Plattformen mit ExpressVPN und CyberGhost getestet. ExpressVPN hat folgende Streaming-Dienste ausgetrickst:
- Netflix
- Amazon Video
- ORF Live
- SRF Live
- Hulu
- ARD
- ZDF
- Zattoo
- BBC
- RTL+
- DAZN
In meinem Test mit CyberGhost habe ich “nur” Netflix, Amazon Video und ORF nutzen können. Du siehst, dass du mit dem Betreiber deutlich weniger Streaming-Dienste austrickst. Ich habe das VPN außerdem als weniger zuverlässig als ExpressVPN empfunden. Das heißt, dass es manchmal Verbindungsabbrüche gab oder ein Server gesperrt wurde.
Fazit: ExpressVPN ist mein ganz klarer Favorit in dieser Kategorie. In Sachen Streaming kenne ich kein VPN, das besser funktioniert.
ExpressVPN 100 %
- Sehr zuverlässig
- bestes VPN für Streaming
CyberGhost 90 %
- Meistens zuverlässig
- Funktioniert mit Netflix, Amazon Video und ORF
ExpressVPN vs CyberGhost: Kosten
ExpressVPN zählt zu den teureren Anbietern. Derzeit zahlst du für das Jahresabo ca. 7,36 Euro im Monat. Mit meinem Link erhältst du aber drei kostenlose Monate und zahlst nur noch ca. 5,60 Euro monatlich. Für sechs Monate werden ca. 8,87 Euro und für das Monatsabo werden sogar ca. 11,46 Euro fällig.
Bei CyberGhost sieht es ganz anders aus. Dieses VPN ist vergleichsweise sehr günstig. Hier gibt es immer eine Rabatt- oder Sonderaktion. Derzeit kostet das günstigste Abo 1,89 Euro im Monat und läuft drei Jahre. Für das Jahresabo zahlst du 3,50 Euro und für das Monatsabo 11,99 Euro.
Im direkten Vergleich ist CyberGhost also deutlich günstiger. Hinzu kommt, dass der Anbieter sogar eine 45-tägige Geld-zurück-Garantie einräumt – bei ExpressVPN sind es „nur“ 30 Tage.
Möchtest du ein kostenloses VPN nutzen, wirst du bei CyberGhost fündig. Der Anbieter hat eine kostenlose Browser-Erweiterung für Chrome und Firefox. Diese kannst du zeitlich unbegrenzt nutzen. Der Funktionsumfang ist allerdings eingeschränkt: Du greifst beispielsweise nur auf 8 Server in 4 Ländern zu, mit denen du nicht streamen kannst. In meinem Artikel zu VPN Angeboten halte ich dich über aktuelle Sonderaktionen informiert. Das ist ideal, wenn du ein kleines Budget hast.
Fazit: Der Preis ist nicht alles! Für mich zählt vor allem die gebotene Leistung. Setze ich die vergleichsweise hohen Kosten von ExpressVPN in Relation zu der Leistung, bin ich mehr als zufrieden. Das VPN ist ein guter Allrounder und immer noch erschwinglich. Der Preis ist für dieses gute Komplettpaket meiner Meinung nach angemessen.
Bei CyberGhost ist es genau andersherum. Hier stimmt der Preis, aber die Leistung ist noch ausbaufähig. Gerade in puncto Privatsphäre und Sicherheit habe ich einige Defizite festgestellt. Hier würde ich mich über Veränderungen freuen.
ExpressVPN 90 %
- 3 kostenlose Monate mit diesem Link
- 30-Tage Geld-zurück-Garantie
- 7 tägige, kostenlose Probephase
- Etwas teurer als der Durchschnitt
CyberGhost 80 %
- Günstiger Preis mit vielen Sonderaktionen
- 45-tage Geld-zurück-Garantie
- Kostenlose Browser-Erweiterung für Chrome und Firefox
Fazit: ExpressVPN siegt im direkten Vergleich über CyberGhost
Dieser Vergleich hat das bestätigt, was ich vorab schon vermutet hatte: ExpressVPN und CyberGhost sind beide sehr Anbieter, haben aber auch ihre Schwächen. Unter dem Strich hat ExpressVPN für mich aber die Nase vorn.
ExpressVPN ist ein überzeugender Allrounder und auch in meinem VPN Test der Gesamtsieger geworden. Die Geschwindigkeit passt, du kannst viele Streaming-Dienste freischalten und in Sachen Privatsphäre und Sicherheit steht er deutlich besser da als CyberGhost. Du musst dafür einen höheren Preis und einen englischen Support verschmerzen.
CyberGhost bietet dir mehr Funktionen, hat einen überragenden deutschen Support und einen niedrigen Preis. Für mich ist CyberGhost das beste deutsche VPN. Die Schwäche sehe ich aber vor allem in der Privatsphäre und der Sicherheit.
Ist dein Budget kleiner und du kannst mit Einschränkungen beim Streaming und in der Privatsphäre verschmerzen, dann ist CyberGhost die richtige Wahl für dich. Suchst du jedoch ein gutes und zuverlässiges VPN, das ist allen Belangen gut da steht, dann ist ExpressVPN die richtige Wahl.
Hat dir mein Vergleich weitergeholfen? Welcher Anbieter hat dich mehr überzeugt? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar! 🙂