CyberGhost weckt mit seinem Namen und seinem Logo hohe Erwartungen bei mir: Schafft es der Dienst, dir ein weißes Laken überzuwerfen und dich online verschwinden zu lassen? Wie schlägt sich der Anbieter in meinem ausführlichen VPN Test?
Nach meiner Erfahrung ist das CyberGhost VPN schnell, bietet dir eine große Server-Auswahl und umgeht das Geoblocking von verschiedenen Anbietern. Er ist zudem sicher und leicht zu bedienen. Ich konnte aber auch eine Schwachstellte finden. Was es damit genau auf sich hat und welche weiteren Erkenntnisse mein CyberGhost Test gebracht hat, erfährst du in diesem Artikel.
Außerdem erkläre ich dir, wieso der ExpressVPN Test meinen Gesamtsieger hervorgebracht hat.
Funktionen & Ausstattung
Fangen wir den CyberGhost VPN Test mit den Funktionen und Ausstattung an. Zunächst ist mir aufgefallen, dass der Dienst für unglaublich viele Plattformen zur Verfügung steht:
- Desktop-Apps: Windows, macOS, Linux
- Mobile Apps: iOS, Android
- Browser-Apps: Chrome, Firefox
- Diverse Router
- TV-Apps: Amazon Fire Stick, Android TV, Smart-TVs, Apple TV
- Apps für Konsolen: Xbox One und Xbox 360, PlayStation 3 und 4
Ich bin begeistert, dass du CyberGhost auf so vielen verschiedenen Geräten nutzen kannst. Besonders gut finde ich, dass die Anwendung auch für TV-Systeme verfügbar ist – das ist wirklich praktisch. So verhält es sich auch, wenn du dein VPN beispielsweise direkt auf deiner FRITZ!Box installierst. Alle Geräte, die mit dem Netzwerk verbunden sind, werden dann automatisch durch das VPN getunnelt.
Auch die Server-Auswahl des Anbieters lässt nicht zu wünschen übrig. Derzeit stehen mehr als 7000 Server in 100 Ländern zur Verfügung – das sind fast so viele wie bei meinem Testsieger ExpressVPN. Meiner Erfahrung nach kommen regelmäßig auch neue Standorte hinzu.
Die verfügbaren Server verteilen sich über die ganze Welt. Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern kommen auch Afrika und Asien nicht zu kurz.
Bei den Funktionen hat der Dienst ebenfalls einiges zu bieten. Zunächst ist mir aufgefallen, dass es einen automatischen Kill-Switch gibt.
Bricht die Verbindung zum VPN-Server aber ab, bist du wieder mit deiner eigenen IP-Adresse unterwegs. Hier greift der Kill-Switch automatisch ein und trennt deine Internetverbindung. Dadurch vermeidet er effektiv, dass deine tatsächliche IP-Adresse übermittelt wird.
Praktisch finde ich auch, dass dir Split-Tunneling zur Verfügung steht. Du kannst damit steuern, welche Programme durch das VPN getunnelt werden sollen und welche nicht. Für einige Anwendungen brauchst du nach meiner Erfahrung deine deutsche IP-Adresse: Du kannst diese dann einfach ausklammern.
Wo wir gerade von komfortablen Funktionen sprechen: Ich finde es außerdem gut, dass CyberGhost eine integrierte Anti-Tracker- und Werbeblocker-Funktion anbietet.
Als letzte Funktion stelle ich dir noch die dedizierte IP-Adresse vor. Surfst du mit einem „normalen” VPN-Server, wird dieser auch von anderen Kunden genutzt, die dann dieselbe IP-Adresse haben wie du.
Die dedizierte IP wird immer nur von einer einzigen Person verwendet. Es gibt beispielsweise Dienste oder Anwendungen, für die du immer dieselbe IP-Adresse brauchst. Das geht mit einem herkömmlichen VPN-Server nicht, weshalb eine solche dedizierte IP sehr praktisch ist.
Fasse ich die Ergebnisse zusammen, schneidet CyberGhost in dieser Kategorie meines VPN Tests wirklich gut ab. Die Server-Auswahl ist fast so groß wie bei meinem Testsieger, das VPN steht für unterschiedliche Plattformen zur Verfügung und bringt viele hilfreiche Funktionen mit sich. Dafür gibt es von mir 95 Prozent.
Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit ist für einen VPN-Dienst von enormer Bedeutung. Deshalb habe ich den Dienst in meinem CyberGhost VPN Test an drei verschiedenen Tagen selbst getestet und mich dabei mit einem deutschen und amerikanischen Server verbunden.
Erfreulicherweise habe ich kaum Einbußen bemerkt. Die Download- und Upload-Geschwindigkeit hat sich lediglich um fünf Prozent verschlechtert. Ich habe immer noch Werte von 47 Mbit/s bzw. 9,5 Mbit/s gemessen. Das sind richtig gute Ergebnisse: Für Streaming in guter Qualität würde bereits eine Download-Geschwindigkeit von 25 Mbit/s reichen.
Auch der Ping hat sich in meinen CyberGhost Tests kaum verschlechtert. Dieser Wert gibt die Zeitspanne zwischen dem Versenden eines Datenpakets und dem Erhalt der Antwort an. Ein niedriger Ping ist beispielsweise für Online-Games wichtig. In meinem Fall ist er sogar um 3 ms niedriger geworden und lag bei 14 ms.
Meine CyberGhost Erfahrungen in dieser Kategorie zeigen sehr gute Ergebnisse. Die Geschwindigkeit hat sich kaum verringert – im Alltag wird man davon nichts bemerken. Da es immer noch Luft nach oben gibt, vergebe ich 90 Prozent.
Privatsphäre & Sicherheit
Einer der größten Nutzen eines VPNs ist, dass es deine Privatsphäre schützt. Zumindest sollte das so sein: Viele Anbieter gehen hier nach meiner Erfahrung leider nicht ganz so gewissenhaft vor.
Im Rahmen meines CyberGhost VPN Tests sind mir einige positive Aspekte aufgefallen. Du kannst den Dienst mit Bitcoin bezahlen. Durch eine anonyme Zahlung stellst du sicher, dass der Betreiber keine Angaben über deine Identität und deine Bankdaten erhält.
Hinzu kommt, dass der Firmensitz von CyberGhost in Rumänien ist. Das ist gut, da das Land nicht zu den 5/9/14 Eyes Allianzen gehört. Die Geheimdienste der Mitglieder dieser Allianzen tauschen untereinander Informationen und personenbezogene Daten aus.
Was ich ebenfalls gut finde: Der Betreiber unterstützt NGOs (Nichtregierungsorganisationen). Dazu gehört beispielsweise auch WireGuard, die ein VPN-Protokoll entwickelt haben, worauf ich am Ende dieses Kapitels noch kurz eingehe.
Für zusätzliches Vertrauen sorgt das im Jahr 2012 durchgeführte Audit. Eine unabhängige, dritte Partei hat sich das VPN angeschaut und es auf Sicherheitslücken und Ähnliches untersucht – dabei wurde nichts Bedenkliches gefunden. Schön fände ich es, wenn bald erneut ein Audit durchgeführt werden würde. Das erste ist immerhin schon neun Jahre alt.
Ich finde es außerdem gut, dass CyberGhost eigene Server in Rumänien nutzt und sie selbst verwaltet. Es haben also keine anderen Unternehmen Zugriff darauf. Für deine Privatsphäre ist das optimal.
Es gibt aber auch Aspekte, die mir nicht so gut gefallen. Sowohl in der Android-App als auch auf der Website habe ich Tracker gefunden. Diese stammen hauptsächlich von Google und anderen Analyseunternehmen.
Ich habe daraufhin einen Blick auf die Datenschutzerklärung von CyberGhost geworfen. Ich war doch erstaunt, wie viele Daten der Anbieter von seinen Nutzern sammelt. Darunter eine ungefähre Ortsangabe, Kreditkarteninformationen, Abrechnungsmethoden und noch vieles mehr.
Was mich bei meinen CyberGhost Erfahrungen fast schon schockiert hat: Bei der Anmeldung musst du deinen Namen und deine Adresse angeben. Da lohnt sich dann auch keine Zahlung mit Bitcoin, wenn du deine Identität bei der Registrierung offenlegen musst.
Der Betreiber hinter dem CyberGhost VPN ist Kape Technologies. Das Unternehmen hieß früher Crossrider und hat eine Plattform für Entwickler von Browser-Erweiterungen betrieben. Da es darunter jedoch auch einige schwarze Schafe gab, die die Firma in Zusammenhang mit dem Vertrieb von Malware brachte, wurde der Betrieb der Plattform eingestellt.
Heutzutage gehören Kape mehrere VPN-Dienste wie ZenMate und neuerdings auch mein Gesamtsieger ExpressVPN. Die Firma hat es sich eigenen Angaben nach zur Aufgabe gemacht, die Privatsphäre und Nutzerdaten zu schützen. Wieso gerade deshalb so viele Daten gesammelt werden, bleibt für mich ein Rätsel.
Das sieht bei meinem Privatsphäre-Testsieger ProtonVPN ganz anders aus. Hier suchst du vergeblich nach Trackern und der Betreiber will so gut wie nichts von dir wissen. Wenn du mit deinem VPN deine Daten optimal schützen willst, empfehle ich dir diesen Dienst.
Um die Sicherheit von CyberGhost VPN einschätzen zu können, habe ich ihm einem IP-Adressen-, DNS-, Torrent-IP- und WebRTC-Test unterzogen. Erfreulicherweise hat er alle vier Tests bestanden.
Hinzu kommt, dass mit OpenVPN und WireGuard die sichersten Protokolle auf dem Markt verwendet werden. Die AES-256-Verschlüsselung ist ebenfalls sehr gut. An diesen Sicherheitsmaßnahmen habe ich nichts auszusetzen.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber noch: CyberGhost ist eine Closed-Source Anwendung. Das bedeutet, dass der Quellcode nicht offen einsehbar ist. Da es ja ein Audit gibt, finde ich das nicht ganz so schlimm. Dieses müsste meiner Meinung nach aber unbedingt erneuert werden.
Ich habe in dieser Kategorie viele gute Aspekte, aber auch einige negative gefunden. Du kannst das VPN anonym bezahlen, der Betreiber sitzt und Rumänien und die Sicherheit ist hoch. Dass so viele Daten gespeichert werden und Tracker vorhanden sind, finde ich jedoch nicht ganz so gut. Deshalb vergebe ich 60 Prozent.
Benutzerfreundlichkeit & Support
CyberGhost wurde in Deutschland entwickelt. Deshalb steht die Oberfläche für alle Clients auf Deutsch zur Verfügung. Es ist kinderleicht, sich mit einem Server zu verbinden: Du klickst auf einen Knopf und schon wird eine Verbindung hergestellt.
Hinzu kommt, dass du dich automatisch mit dem schnellsten Server für deinen aktuellen Standort verbinden kannst. Das Design gefällt mir und kommt einem dank der klaren Strukturen optimal entgegen. Alle wichtigen Einstellungen sind leicht zu finden und werden zusätzlich erklärt.
Leider sind die Mobilversionen nicht ganz so umfangreich wie die Desktop-Anwendungen. Das ist bei vielen Anbietern der Fall. Ich verstehe das nicht so ganz, da viele Nutzer ihr VPN auch unterwegs brauchen. Bei CyberGhost fehlen in den Apps beispielsweise Angaben über die Server-Auslastung oder die Ping-Zeit.
Brauchst du Hilfe, erreichst du den Support per E-Mail oder über einen Livechat, der 24/7 verfügbar ist. Letzteren habe ich getestet: Innerhalb von nur einer Minute bekam ich eine Antwort. Diese war sehr hilfreich und hat meine Frage beantwortet.
Es hilft natürlich auch, dass der Kundendienst auf Deutsch antwortet. Es gibt zudem eine ausführliche FAQ-Sektion, die ich als hilfreich empfinde.
CyberGhost schneidet in diesem Kapitel echt gut ab. Der Dienst ist leicht zu bedienen, hat ein schönes Design und bietet einen hilfreichen Support. Deshalb gibt es von mir 90 Prozent.
Streaming
Viele Nutzer verwenden ein VPN auch für Streaming. Verbindest du dich beispielsweise mit einem amerikanischen VPN-Server, greifst auf das länderspezifische Sortiment der USA zu. Damit umgehst du das sogenannte Geoblocking und streamst Inhalte, die in Deutschland nicht verfügbar sind.
Leider schaffen es nicht alle VPNs, die Sperren der Streaming-Dienste auszutricksen. Deshalb habe ich das selbst getestet. Ich konnte mit CyberGhost Netflix, Amazon Video und ORF entsperren. Vor allem die ersten beiden sind sehr schwer zu knacken und gehen forsch gegen VPN-Nutzer vor. Andere gute Anbieter wie beispielsweise VyprVPN beißen sich an Netflix die Zähne aus.
Super, dass das CyberGhost VPN sie freischaltet. Probleme hatte ich in meinem CyberGhost Test hingegen mit TVNOW, dem BBC iPlayer und SRF. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich ist in diesem Fall den Support anzuschreiben. Dieser kann dir oftmals einen bestimmten Server nennen, mit dem du auf bestimmte Streaming-Dienste zugreifen kannst.
Ich finde es auch gut, dass CyberGhost spezielle Streaming-Server bietet. Diese eignen sich besonders gut dafür, Geoblocking zu umgehen. Wie mein Test gezeigt hat, klappt das ja auch ziemlich gut.
Alles in allem schneidet CyberGhost VPN in Sachen Streaming ziemlich gut ab. Es schaltet viele Dienste frei. Dafür vergebe ich 90 Prozent.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Abschließend schaue ich mir in diesem CyberGhost Review noch das Preis-Leistungs-Verhältnis an, bevor ich eine allgemeine Bewertung abgebe. Zum Zeitpunkt meines Tests standen folgende Preis-Pakete zur Auswahl:
Ich muss dazu sagen, dass sich die Preise recht häufig ändern. Während meines Tests habe ich ständig neue Tarife und Kosten entdeckt.
Die kompletten Kosten werden immer auf einen Schlag fällig: Du zahlst für das Jahresabo also direkt 45 Euro. Dafür kannst du das VPN dann auf sieben Geräten gleichzeitig verwenden.
Es gibt außerdem die Möglichkeit, den Dienst einen Tag lang kostenfrei zu testen. Dabei stehen dir nach meiner Erfahrung aber nur 20 Server zur Auswahl, mit denen du auch nicht streamen kannst. Funktionen wie der Kill-Switch sind ebenfalls nicht erhalten. Länger gesehen kann CyberGhost nicht kostenlos genutzt werden.
Der Monatstarif hat eine 14-tägige Geld-zurück-Garantie, während die anderen Tarife sogar 45 Tage lang risikofrei getestet werden können. Damit ist CyberGhost vielen Anbietern einen Schritt voraus, die nur eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie bieten.
Ich habe diese in Anspruch genommen und einfach den Support angeschrieben. Mein Geld habe ich dann innerhalb weniger Tage zurückerhalten.
Ich finde das Preis-Leistungs-Verhältnis von CyberGhost sehr gut. Derzeit kannst du das VPN schon für 2 Euro im Monat nutzen. Da andere Anbieter in Sachen Privatsphäre noch ein wenig besser aufgestellt sind, vergebe ich 80 Prozent.
Mein Preis-Leistungs-Testsieger ist übrigens NordVPN, er schneidet in einigen Kategorien noch besser ab als CyberGhost. Der günstigste Tarif ist mit 2,97 Euro für 24 Monate ebenfalls sehr niedrig. Wie du wissen möchtest, welcher der beiden Dienste sich allgemein besser schlägt, schau dir gerne meinen CyberGhost vs. NordVPN Vergleich an.
Fazit zum CyberGhost VPN Test
CyberGhost erreicht 84 Prozent und ist somit auf Platz 3 in meinem großen VPN-Test – ein richtig gutes Ergebnis. Die Anwendung ist übersichtlich, steht für viele Plattformen zur Verfügung und hat einen zuverlässigen Support. Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass sich CyberGhost sehr gut für Streaming über Netflix, Amazon Prime Video und Co. eignet und deine Geschwindigkeit dabei nicht negativ beeinflusst.
Hinzu kommt natürlich noch der günstige Preis, der für die gebotene Leistung mehr als angemessen ist. Damit ist CyberGhost für mich der beste deutsche VPN-Dienst aus meinem Test.
Mit seinem Namen und seinem Logo habe ich angenommen, dass dich das Ghost VPN online wie einen Geist verschwinden lässt. Die Privatsphäre sehe ich allerdings als Schwachstelle des Dienstes. Außerdem werden nicht alle Streaming-Dienste freigeschaltet – hier gibt es noch Luft nach oben.
Vorteile
- Große Server-Auswahl
- Kill-Switch
- Gute Geschwindigkeit
- Hohe Sicherheitsstandards
- Schaltet Netflix & Amazon Video frei
Nachteile
- Speicherung von persönlichen Daten
- Tracker in der Android-App & auf der Website
Eine Alternative zu CyberGhost ist mein Testsieger ExpressVPN: Der Dienst macht die Dinge, die bei CyberGhost gut laufen, noch ein bisschen besser. Der Betreiber ist seriös, das VPN schaltet so gut wie alle Streaming-Dienste frei und benötigt keine privaten Daten von dir.
Wieso dieser Dienst meiner Meinung nach besser ist als CyberGhost, erfährst du in meinem ExpressVPN CyberGhost Vergleich. Hier habe ich beide Anbieter gegenüber gestellt und im Detail miteinander verglichen.
Hat dir mein Artikel weitergeholfen? Dann freue ich mich, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt! 🙂
Eine Antwort
Hallo!
Danke für deine VPN Tests! Sie haben mir sehr geholfen eine Wahl zu treffen, Ghost VPN finde ich am besten! Dein Testsieger Express VPN ist mir zu Teuer, 80€ für 1 Jahr +3 Monate – bei Ghost 70€ für 3 Jahre +4 Monate – ziemlicher Unterschied!
Liebe Grüße
Wolf