Unser Leben spielt sich zunehmend digital ab. Themen wie Online-Sicherheit und Anonymität im Internet werden deshalb immer wichtiger. Ob ein Internet-Provider, eine Regierung oder Hacker – ohne den richtigen Schutz riskierst du, dass deine Daten gestohlen werden. Identitätsdiebstahl wird nicht ohne Grund zu einem immer größer werdenden Risiko.
VPNs und Tor sind wohl zwei der besten Möglichkeiten, sich online zu schützen. Sie haben viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede. Deshalb mag das eine System in bestimmten Situationen besser sein als das andere. In diesem Artikel erkläre ich dir, wo die Vor- und Nachteile von VPNs und Tor liegen und ob es Sinn ergibt, beides gleichzeitig zu nutzen.
Kurz und knapp: VPN vs. Tor – VPNs schützen dich und deinen Datentransfer besser
Tor und VPN sind zwei beliebte Möglichkeiten, sich vor Überwachung und Hackern zu schützen. Tor hat allerdings den Nachteil, dass du das Netzwerk unverschlüsselt verlässt. Hier können deine Daten gestohlen werden.
Deshalb rate ich dir, ein VPN zu nutzen. Ein solches Netzwerk transportiert deine Daten verschlüsselt wie durch einen blickdichten Tunnel. Dort sind sie sicher und können nicht gestohlen werden. In meinen Tests konnte der Anbieter ExpressVPN mich am meisten überzeugen – der Dienst ist absolut sicher und zuverlässig.
VPN und Tor: Was ist der Unterschied?
Bevor ich darauf eingehe, ob es Sinn macht Tor und VPN gleichzeitig zu nutzen, erkläre ich dir zunächst, wie die beiden Systeme funktionieren. Meiner Erfahrung nach kommt es häufig auf die Situation an, ob ein VPN oder Tor besseren Schutz liefert. In diesem Kapitel zeige ich dir die Vor- und Nachteile von Tor und VPN auf.
Wie funktioniert Tor?
Fangen wir erst einmal mit der Frage an: Was ist Tor überhaupt? Das Wort Tor ist die Abkürzung für The Onion Router. Tor-Netzwerke werden häufig als Zwiebel dargestellt, da es aus mehreren Schichten besteht.
Du betrittst das Netzwerk am Eingangsknoten, auf Englisch Entry Node. Die Verbindung mit diesem Knoten ist zwar verschlüsselt, er kennt aber deine echte IP-Adresse. Von diesem Knoten wirst du zum nächsten Tor-Knoten weitergeleitet.
Der zweite Knoten sieht nur die IP-Adresse des ersten Knotens. Du wirst dann zu einem dritten Knoten weitergeleitet, an dem du das Netzwerk verlässt. Dabei sind deine Daten allerdings unverschlüsselt.
© Electronic Frontier Foundation; Quelle: Wikipedia
Der Vorteil eines Tor-Netzwerkes ist, dass es kostenlos ist ohne dabei an ein unseriöses Unternehmen zu geraten. Der Nachteil ist allerdings, dass es anfällig für Diebstahl ist. Denn am Endknoten sind deine Daten nicht verschlüsselt und können an dieser Schwachstelle abgefangen werden.
Tor-Netzwerke stehen außerdem im Fokus von staatlicher Überwachung und werden Gerüchten zufolge stark kontrolliert. Ein weiterer Nachteil ist die Geschwindigkeit. Der Tor Browser eignet sich somit nicht für Streaming oder das Downloaden großer Dateien.
Pro
- Kostenlos
- Kein Unternehmen, welches Daten missbrauchen könnte
- Wirkliche Anonymität
- Surf-Aktivität nicht mehr auf dich zurückzuführen
Contra
- Endknoten ist nicht verschlüsselt
- Im Fokus staatlicher Überwachung
- Geschwindigkeitseinbußen
- Schützt nur den Datenverkehr des Browsers
Wie funktioniert ein VPN?
Die Abkürzung VPN steht für virtuelles privates Netzwerk. Wenn du dich fragst, ob Tor ein VPN ist, ist die Antwort ganz klar: Nein!
VPNs sind virtuell, da ein solches Netzwerk nicht physischer Natur ist. Du kannst dich mit einem VPN in ein Netzwerk einklinken, ohne physisch vor Ort damit verbunden zu sein. Du übernimmst dann die IP-Adresse des Netzwerks.
Wenn du im Internet surfst, kann nur die IP-Adresse des VPN-Servers zurückverfolgt werden. Deine echte IP-Adresse bleibt verborgen. In dieser Hinsicht unterscheiden sich ein VPN und ein Proxy also nicht. (Mehr zu Proxy’s erkläre ich dir in dem verlinkten Artikel.)
VPNs sind privat, da die Verbindung zwischen dir und dem VPN-Server verschlüsselt wird. Man nennt das auch Tunnel. Deine Daten werden durch diesen verschlüsselt und abhörsicher transportiert.
Good to know: Wusstest du, dass du deine FRITZ!Box als VPN-Server benutzen kannst? Das hilft dir zwar nicht zu mehr Anonymität (du surfst mit der IP-Adresse deines Heimnetzwerks), ist allerdings interessant, da du beispielsweise aus dem Ausland deine deutsche IP-Adresse bekommen kannst.
Deine IP-Adresse wird verschleiert, Internet-Provider können deine Internetaktivitäten nicht für Werbung verfolgen und dein gesamter Datenverkehr wird geschützt – nicht nur der deines Browsers.
VPNs haben nur wenige Nachteile. Zum einen musst du für einen guten VPN meistens ein Abo abschließen und dafür zahlen. Zum anderen erkennen manche Banken oder Streaming-Dienste, dass du ein VPN nutzt. Bei manchen VPNs wird deine Verbindung langsamer, da deine Daten länger unterwegs sind.
Pro
- Verschlüsselte Verbindung zwischen dir und dem VPN-Server
- Schützt gesamten Datenverkehr
- Umgeht Geoblocking
- Einfach zu bedienen
- Verbirgt Internetaktivität vor ISP, Regierung und Websites
- Schutz bei öffentlichen WLAN-Hotspots
Contra
- Es gibt viele unseriöse Anbieter
- Seriöse Anbieter sind kostenpflichtig
- Manche Seiten blocken VPN-Nutzer
Tor vs. VPN: Welches System überzeugt?
Im direkten Vergleich von Tor und VPN sehe ich ein VPN ganz klar vorne. Tor-Netzwerke haben am Ausgangsknoten eine große Schwachstelle, die Anfällig für Diebstahl und Datenlecks ist. Außerdem kann jeder einen Knotenpunkt betreiben – auch Kriminelle oder Hacker. Mir persönlich ist die Gefahr einfach zu groß. Deshalb verwende ich lieber VPNs.
Kann ich Tor mit einem VPN verwenden?
Um deinen Datentransfer noch effektiver zu schützen, kannst du VPN und Tor auch einfach kombinieren. Du kannst bei deinem VPN die Konfiguration Tor auswählen. Du wirst dann zuerst mit deinem VPN verbunden, dann öffnest du Tor. Die gleichzeitige Nutzung von Tor und VPN wird alh „Tor über VPN“ bezeichnet.
Deine Daten werden durch das VPN verschlüsselt und über Tor verschickt. Somit sieht Tor deine echte IP-Adresse nicht, da sie vorab durch das VPN ausgetauscht wurde. Das Problem am Ausgangsknoten bleibt aber: Ist er bösartig, können deine Daten dort gestohlen werden. Du umgehst dieses Problem, indem du das Spiel umdrehst und ein VPN über Tor verwendest.
Einige VPN-Anbieter wie NordVPN haben bereits eine Tor-Anbindung mit eingebaut, um dir die Verbindung zu vereinfachen. Du brauchst in diesem Fall keinen Tor Browser mehr, sondern kannst Tor über deinen Standardbrowser aktivieren.
Meine Empfehlung: Die besten VPN-Anbieter
Ich habe vor Kurzem einen VPN Test durchgeführt und rund 30 Anbieter miteinander verglichen. Meine drei persönlichen Favoriten stelle ich dir nun vor. Alle VPN-Anbieter lassen sich auf gängigen Betriebssystemen, wie Windows, MacOS, Android-Smartphones oder iPhones verwenden. Außerdem bieten sie dir Browser-Erweiterungen für Google Chrome und für Mozilla Firefox.
Platz 1: ExpressVPN
Günstigster Monats-Tarif: ca. 6,00 € (15 Monate)
Geld-zurück-Garantie: 30 Tage
Angebot: 3 Monate kostenlos
ExpressVPN ist mein Favorit unter den VPN-Anbietern. Der Dienst gilt als sehr sicher und zuverlässig. Ich persönlich habe noch nie schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht. ExpressVPN nutzt die neuesten und sichersten Verschlüsselungs-Protokolle, um deine Daten zu schützen.
Der Anbieter eignet sich außerdem hervorragend für das Umgehen von Geoblocking. Du hast nämlich die Wahl aus Servern in 94 Ländern und bekommst schnelle Übertragungsraten geboten.
Das Jahresabo von ExpressVPN kostet dich derzeit 5,60 Euro und hat eine 30 Tage Geld-zurück-Garantie. Mit einem Account kannst du das VPN auf fünf Geräten gleichzeitig nutzen. Aufgrund der Testphase eignet der Anbieter sich auch wunderbar als kostenloses VPN für Android und iOS.
Platz 2: NordVPN
Günstigster Monats-Tarif: 3,09 € (27 Monate)
Geld-zurück-Garantie: 30 Tage
Angebot: 73 % Rabatt
NordVPN ist ebenfalls einer meiner Favoriten. Der Dienst ist sicher und schützt deine Privatsphäre zuverlässig. Hinzu kommt eine gute Benutzeroberfläche, die die Bedienung wirklich intuitiv macht.
Der Anbieter sitzt auf Panama – dort müssen keinerlei Nutzerdaten gespeichert werden. Das kommt dir als Nutzer natürlich sehr entgegen.
NordVPN ist mein persönlicher Preis-Leistungs-Sieger. Das VPN kostet dich derzeit 2,97 Euro bei einer Vertragslaufzeit von 2 Jahren und hat ebenfalls eine 30 tägige Geld-zurück-Garantie.
Platz 3: CyberGhost
Günstigster Monats-Tarif: 2,03 € (28 Monate)
Geld-zurück-Garantie: 45 Tage
Website: www.cyberghostvpn.com
CyberGhost belegt den dritten Platz in meinem Ranking. Auch er verschlüsselt deine Daten zuverlässig. Hinzu kommt ein schönes Benutzerinterface mit einer einfachen Bedienung. Der Dienst hat zudem einen automatischen Kill-Switch. Bricht deine Verbindung zum VPN-Server ab, wird sofort die Verbindung zum Internet getrennt. Deine Daten sind also nie ungeschützt.
Das Jahresabo von CyberGhost kostet 2,00 Euro im Monat und hat eine 45 Tage Geld-zurück-Garantie. Um das VPN so günstig zu erhalten, musst du dich allerdings 3 Jahre an den Dienst binden. Für mich ist CyberGhost das beste deutsche VPN.
Fazit: Ein VPN schützt dich besser als Tor
Ich bin der Meinung, dass ein VPN sicherer ist als Tor. Laut meinen Recherchen und meiner eigenen Erfahrung kommt es bei VPNs nur sehr selten zu Problemen. Vor allem, wenn man einen zuverlässigen Dienst wie ExpressVPN nutzt, braucht man sich um seine Sicherheit keine Gedanken mehr zu machen.
Du kannst natürlich auch VPN und Tor miteinander kombinieren, indem du Tor über VPN nutzt – dafür verbindest du dich zuerst mit einem VPN und öffnet dann Tor. Das ist besonders sinnvoll, wenn du mehr Sicherheit im Darknet haben willst. Für den alltäglichen Gebrauch und Schutz reicht aber ein VPN.
Hat dir mein Artikel weitergeholfen? Dann freue ich mich, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt! 🙂
2 Antworten
Für einen Anfänger in Sachen Anonym Surfen, ist dieser Beitrag sehr Hilfreich, Danke
Danke dir – freut mich sehr, dass dir der Artikel geholfen hat 🙂